Das Interview mit Dominique De Buman, dem Präsident des Schweizer Tourismus-Verbands.
Der Tourismus liegt dem CVP-Politiker Dominique de Buman sehr am Herzen. Hier sagt er, was ihn an dieser Branche fasziniert und wo er für sie Optimierungsmöglichkeiten sieht.
Dominique de Buman: Mich fasziniert die Welt des Tourismus. Ich bewundere das Können, das Engagement, die Lebensfreude und Leidenschaft, mit denen die meisten in dieser Branche Tätigen ihre Berufe ausüben.
Es war mir ein Vergnügen, die Mitglieder des bvham in Bern zu treffen. Ich sagte ihnen unter anderem, dass ich sehr erfreut über den neuen Landes-Gesamtarbeitsvertrag für das Gastgewerbe bin. Er hilft, die Attraktivität der Berufe sowie das hohe Qualitätsniveau in der Branche zu erhalten und zu steigern.
Es liegt hauptsächlich daran, dass ein Nationalratsmandat einem Arbeitspensum von etwa 70 Prozent entspricht. Für Hoteliers und Gastronomen ist dieser Aufwand oft zu gross, um ihn mit dem Beruf vereinbaren zu können. Diese Unvereinbarkeit der Aufgaben eines professionellen Gastgebers mit dem Engagement im Parlament ist einer der Nachteile unseres Milizsystems. Zum Glück engagieren sich zahlreiche Politiker und Politikerinnen aus anderen Branchen und mit anderen beruflichen Hintergründen sehr entschlossen für den Tourismus und seine Belange.
Die PGT verbindet tourismusinteressierte Vertreter und Vertreterinnen unterschiedlichster Parteien. An den zur Session stattfindenden Treffen geben wir diesen National- und Ständeräten jeweils aktuelle Brancheninformationen aus erster Hand. Und wir sensibilisieren sie für die touristisch relevanten Themen. Ausserdem koordinieren wir unsere Stimmen und versuchen, dem Tourismus Vorteile zu verschaffen.
Der Schweizer Tourismus-Verband (STV) ist sich der Gefahr für den alpinen Tourismus bewusst. Deshalb haben wir entschieden, dass der STV während der kommenden vier Jahre den Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf diesen Sektor legen wird. Im Weiteren organisiert Bundesrat Schneider-Ammann für Ende 2016 ein Round-Table-Gespräch, an dem konkrete Massnahmen zur Unterstützung des alpinen Tourismus geprüft werden. Ich finde nicht, dass den Politikern die Anliegen des Tourismus egal sind.
Das Parlament hat unserer Branche in der Vergangenheit bereits öfters geholfen. Zur Erinnerung: Das Parlament sprach einen grossen Kredit für Schweiz Tourismus, erhöhte die finanziellen Mittel für Innotour, verlängerte das Darlehen der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit und sprach 230 Millionen Franken, verteilt auf acht Jahre, für die neue Regionalpolitik (NRP).
Bei den wirtschaftlichen sowie politischen Rahmenbedingungen. Hier könnten die Erträge durch Anpassen gewisser Strukturen verbessert werden. Was manchmal auch fehlt, ist ein Gefühl der Identität und Solidarität innerhalb der Tourismusbranche. Diesen Zusammenhalt braucht es, um die rechtmässigen politischen Forderungen der Branche durchzusetzen.
Wir Schweizer sind Perfektionisten, vergessen aber oft, dass das Niveau der gelieferten Qualität bereits sehr hoch ist. – Ja, seien wir selbstkritisch! Doch deswegen müssen wir uns nicht permanent selber geisseln. Jedes Mal, wenn wir uns für Qualität und Authentizität einsetzen, tun wir bereits genau das Richtige.
(Interview: Riccarda Frei)
Dominique de Buman ist CVP-Politiker. Er ist 1956 geboren und hat Rechtswissenschaft an der Universität Freiburg studiert. Er war sowohl Gemeindepräsident der Stadt Freiburg als auch Grossratspräsident des Kantons Freiburg.
Der Vollblutpolitiker ist seit 2003 im Nationalrat. Dort hat er sich als einer der bedeutendsten politischen Fürsprecher für den Schweizer Tourismus etabliert. Dominique de Buman ist seit 2009 Präsident des Schweizer Tourismus-Verbands und steht der Parlamentarischen Gruppe für Tourismus PGT vor. Daneben präsidiert er diverse kulturelle und sportliche Vereine und Events.
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