Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Ab 2024 ist Weiterbildung nicht mehr ganz kostenlos

Lernwillige werden auch in Zukunft durch den L-GAV finanziell unterstützt. Allerdings sind nicht mehr alle Kurse subventioniert.

Ab 2024 ist Weiterbildung für Teilnehmende nicht mehr ganz kostenlos. (zvg)

Der Ausschuss der Aufsichtskommission für den Landes-Gesamtarbeitsvertrag des Gastgewerbes L-GAV hat in einer Medienmitteilung am 27. November bekanntgegeben: «Ein Grossteil des bisherigen Aus- und Weiterbildungsangebotes im Gastgewerbe wird weiterhin durch den L-GAV subventioniert.»

Dieses Subventionsprogramm für Aus- und Weiterbildungen läuft bereits seit dem Jahr 2010. In dieser Zeit haben über 15 000 Berufsleute im Gastgewerbe von den vergünstigten oder gar kostenlosen Lehrgängen profitiert. Alleine im laufenden Schulungsjahr nutzen mehr als 3000 Personen ihre Chance auf subventionierte Weiterbildung.

Als Reaktion auf die Corona-Pandemie sind in den Jahren 2021 und 2022 die Aus- und Weiterbildungen nicht mehr nur finanziell unterstützt, sondern sogar vollständig über den L-GAV (Vollzugskostenbeitrag) bezahlt worden. Diese als Bildungsoffensive bezeichnete Massnahme war quasi ein Sonderprojekt innerhalb des bereits seit 2010 bestehenden Subventionsprogramms.

Mit der kompletten Übernahme der Aus- und Weiterbildungskosten durch den L-GAV wollten die Sozialpartner im Gastgewerbe die Mitarbeitenden sowie die Betriebe während der Pandemiezeit unterstützen. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist die Bildungsoffensive dann zusätzlich bis Ende 2023 verlängert worden.

Zurück zur teilweisen Subvention

Ab 2024 jedoch ist die Bildungsoffensive Geschichte. Das L-GAV-Subventionsprogramm wird dann wieder fast wie vor der Pandemie durchgeführt. Der Ausschuss der Aufsichtskommission für den L-GAV des Gastgewerbes, in welchem alle Sozialpartner vertreten sind, hat in seiner Mitteilung die Konditionen für das Subventionsprogramm 2024 festgelegt. Diese sehen vor, dass die Grundangebote «Progresso» und «Fide-Sprachkurse» sowie die modularen Kurse in der Romandie weiterhin vollumfänglich finanziert werden. Arbeitgeber, die ihre ungelernten Mitarbeitenden in diese Kurse schicken, erhalten auch weiter eine Arbeitsausfall­entschädigung. Ebenfalls kostenlos bleiben die Angebote «Tageskurs für Ausbildner» und «Gesundheitsfördernder Umgang mit Lernenden».

Lehrgeld wieder selber bezahlen

Wer sich weiterbilden möchte, wird künftig wieder einen Teil der Kosten selber tragen müssen. Die Höhe der Kostenbeteiligung variiert je nach Lehrgang.

Für EFZ-Nachholbildungen wird ab 2024 eine Pauschale von 4000 Franken rückerstattet. Beim verkürzten modularen EBA beträgt die Rückerstattungspauschale neu 1400 Franken. Die Arbeitsausfallentschädigung bleibt bei 109 Franken pro Tag. Für alle Weiterbildungslehrgänge vergütet das L-GAV-Subventionsprogramm neu eine fixe Tagespauschale von maximal 165 Franken.

Bei den Berufsprüfungen werden 40 Prozent der Kurskosten sowie die Prüfungsgebühr durch den L-GAV übernommen. Die Arbeitsausfallentschädigung an die Betriebe beträgt 140 Franken pro Tag. Ebenfalls 40 Prozent der Kurskosten sowie allfällige Prüfungsgebühren werden bei den höheren Fachprüfungen und dem Nachdiplomstudium HF Hotelmanagement bezahlt. Die Betriebe bekommen 170 Franken Arbeitsausfallentschädigung pro Tag. Für das Gastro-Grundseminar G 1 werden maximal 2700 Franken für alle Module im Präsenzunterricht vergütet. Bei der Variante E-Learning beträgt die Vergütung 1200 Franken.

Einige Weiterbildungslehrgänge sind sogar ganz aus dem L-GAV Finanzierungsprogramm gestrichen worden. So zum Beispiel die Lehrgänge Schweizer Tee-Sommelier/Sommelière oder Chef Bäcker-Konditor-Confiseur, respektive Chefin Bäckerin-Konditorin-Confiseurin mit eidgenössischem Fachausweis.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

Die vom Ausschuss der Aufsichtskommission publizierten Konditionen gelten allerdings vorerst nur unter Vorbehalt. Noch fehlt die endgültige Zustimmung durch die Plenarversammlung der Aufsichtskommission. Diese findet am 20. Dezember statt.

(rif)


Mehr Informationen unter:

weiterbildung-inklusive.ch