Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

CoBe Gastro hilft, wenn es in der Lehre holprig wird

Im Kanton Zürich vermittelt das Dialogteam von CoBe Gastro bei Unstimmigkeiten zwischen Lernenden und Berufsbildnern.

Ausbilden und ausgebildet zu werden, ist nicht immer einfach. (Adobe-Stock)

Das Gastgewerbe gehört zu den Branchen mit den meisten Lehrvertragsauflösungen. Fast jedes dritte Lehrverhältnis wird vorzeitig beendet. Zum Vergleich: In den kaufmännischen Berufen wird jedes fünfte Lehrverhältnis (20 Prozent) vorzeitig aufgelöst. Dies entspricht dem schweizerischen Schnitt über alle Branchen.

Lehrabbruch vermeiden,Abwanderung verhindern

Zwar bedeutet das Auflösen des Lehrverhältnisses nicht automatisch, dass der oder die Lernende das Gastgewerbe verlässt. Bei unüberwindlichen Differenzen mit dem Ausbildner besteht die Möglichkeit, die berufliche Grundbildung in einem anderen Lehrbetrieb weiterzuführen. Trotzdem ist das Risiko der Abwanderung in eine andere Branche hoch. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, gibt es im Gastgewerbe verschiedene Initiativen. Eine ­davon ist das Projekt CoBe Gastro – Coaching und Begleitsupport für Gastronomie-Lehrbetriebe im Kanton Zürich (siehe Infobox). Das Projekt ist noch bis 2024 in der Pilotphase, hat sich aber bereits gut bewährt.

Seit 2021 konnten 60 Anfragen nach Unterstützungsleistungen behandelt und abgeschlossen werden. Acht weitere Coachingfälle sind momentan in Arbeit.

«Seit Beginn des Pilotprojekts konnten wir über 60 Anfragen nach Unterstützung behandeln und abschliessen.»

René Kaufmann, CoBe-Präsident

«Im Durchschnitt gehen wir pro Unterstützungsanfrage von vier Coachingstunden aus. In Einzelfällen können es je nach Thematik aber auch sechs bis acht Stunden werden», sagt CoBe-Gastro-Präsident René Kaufmann. Der ehemalige Pächter des Restaurants Rössli in Illnau/ZH wurde 2016 mit dem Preis «Zukunftsträger» als bester Lehrmeister in der Kategorie Koch ausgezeichnet.

Auch nach seiner Pensionierung setzt sich René Kaufmann weiterhin intensiv für den Berufsnachwuchs sowie für die Berufsbildung ein.

Erfolg lässt sich nicht messen

Wie viele Lehrabbrüche oder sogar Arbeitsgerichtsfälle verhindert werden konnten, lässt sich aufgrund des Datenschutzgesetzes nicht genau beziffern. Die Feedbacks auf die geleistete Unterstützung durch die Coaches und Fachexperten von CoBe Gastro seien jedoch durchweg positiv.

2024 endet die Pilotphase. René Kaufmann erklärt: «Im Laufe des Projekts haben wir verschiedene Massnahmen nachjustiert. Deren Wirkung wird nun ausgewertet. Basierend darauf entscheiden wir im Dezember, wie es mit CoBe Gastro in Zukunft weitergeht.»

(Riccarda Frei)


CoBe Gastro in Kürze

Das Pilotprojekt CoBe Gastro wurde 2021 lanciert von: ­Gastro Zürich, Hotellerie­suisse Zürich und Region, ­Hotel & Gastro Formation Zürich, Allgemeine Berufsschule Zürich, ­Mittelschul- und Berufsbildungsamt sowie Kanton Zürich Bildungsdirektion ­Berufsbildungsfonds. Ein Coaching (3 × 1,5 Std.), ein Fachexpertengespräch (3 Std.) oder eine Mediation (2 × 1,5 Std.) sind für Lehr­betriebe und Lernende ­kostenlos. Längere und weitere Einsätze werden mit 70 bis 180 Franken pro Stunde in Rechnung gestellt.


Mehr Informationen unter:

cobe-gastro.ch