Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Eine eingespielte Kochnati erkocht sich den Vize-Titel

Dass es für die den Olympiasieg knapp nicht gereicht hat, scheint der Stimmung der Kochnationalmannschaft keinen Abbruch zu tun. Euphorisch und stolz feiert die Equipe den Vize-Olympiasieg und die Tatsache, weiter an der Spitze mitzukochen.

  • Die Vorfreude ist den Mitgliedern der Schweizer Kochnationalmannschaft vor der Eröffnungsfeier der Olympiade der Köche ins Gesicht geschrieben: Michael Schneider, Dominik Altorfer, Arnaud Dousse, Matthieu Maeder, Lena Humbel, Simone Devittori, Ivan Capo, Angela Arnold und Rebecca Pigoni. (Ronson/Digitale Massarbeit)
  • Obwohl die Anspannung gross ist, freuen sich die Teammitglieder sichtlich, gemeinsam in den Wettbewerb zu gehen.
  • Die Schweizer Fans sind zahlreich nach Stuttgart angereist.
  • Das finale Anrichten eines Tellers ist nichts für schwache Nerven.
  • Es ist auch die Präzision und die Konzentrationsfähigkeit, die das Schweizer Team auszeichnen.
  • Das hübsch präsentierte Dessert ist fast zu schade, um es zu essen.

  • Den letzten Instruktionen vor Wettbewerbsbeginn wird konzentriert gelauscht.
  • Arnaud Dousse hat von der Skizze bis zur Fertigstellung 1000 Stunden Arbeit in das bemerkenswerte Schaustück investiert.
  • Kaltes und warmes Fingerfood der Extraklasse. Für jeden Gast gab es vier Stück, und jeder Biss war eine Geschmacksexplosion. (Bilder Ronson/Digitale Massarbeit)

Sie sind nervenaufreibend, die Momente, bevor der Moderator den Nationalmannschaften die drei Podestplätze verkündet. Als Rang drei für Island angesagt wurde, stieg die Spannung ins Unermessliche. Reicht es gar für Gold? Bei Ausruf des zweiten Podestplatzes für die Schweiz gab es für die Kochnationalmannschaft kein Halten mehr. Die Freude über den Vize-Olympiasieg war riesig, die Erleichterung gross. Teamchef Marco Steiner freut sich: «Es ist ein Märchen! Ich bin überglücklich und stolz über den zweiten Platz des Teams. Die Kochnati hat auf der letzten Meile noch richtig Vollgas gegeben.»

Unter grossem Erwartungsdruck

Für die Schweizer Kochnati ging die Olympiade der Köche mit der Disziplin «Restaurant of Nations» in die erste Runde. In dieser Kategorie durfte das selbstbewusste Team ein Drei-Gang-Menü für 110 Personen zubereiten. Dank verglaster Boxen konnten Fans und interessierte Messebesucher  den Zubereitungs- und Kochprozess in der Showküche beobachten. Während der ganzen sechs Stunden wurde das Team immer wieder lautstark angefeuert, was den Köchen trotz höchster Konzentration kurz ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.


«Das Team konnte zum perfekten Zeitpunkt den Hebel umlegen.»

Andreas Fleischlin, Mental-Coach Nationalteams


Nach der Mammut-Disziplin kamen die Gäste in den Genuss höchster Kochkunst: Es gab unter anderem ein im Arven-Sud gedämpftes Zanderfilet mit Rauchfischschaum und Fischjus, dann ein Reh-Kopfbäckchen, Selleriecreme mit Wildjus und Cassis-Beeren sowie eine gefüllte Polentakugel mit Alpspeck und Bergkäse. Zum Dessert wurde unter anderem eine Sauerrahm-Joghurt-Mousse mit Birnenkern, eine Biskuitroulade mit Schokoladencrémeux, Himbeercoulis und Himbeermeringue gezaubert.

Dass so ein Wettbewerb den Köchinnen und Köchen alles abverlangt, weiss Mental-Coach Andreas Fleischlin, der den Nationalteams schon in der Vorbereitungszeit zur Seite stand: «Dieser Kraftakt geht an die Substanz – mental und körperlich.»

Ein Chef’s Table der Extraklasse

Nach einem Tag Verschnaufpause packte die Kochnati mit dem Chef’s Table ihren zweiten Wettbewerb an. Das Motto: «Swiss Experience». Es galt, innerhalb von sechs Stunden ein Sieben-Gang-Menü für zehn Personen und zwei Jurymitglieder zuzubereiten. Gefordert waren Dips, Butter und Brot, Fingerfood, eine Fischplatte, ein veganer Zwischengang, ein Hauptgang, ein Dessert sowie Petits Fours. Das Menü wurde vom Team an einer Tafel neben der Showküche serviert und auf Englisch präsentiert. So konnten die Gäste nebst dem Genuss eines Dinners auch dem packenden Endspurt der Mannschaft beiwohnen. Als veganer Bestandteil beispielsweise wurde ein knuspriges Tartelette mit gepickeltem Sellerie, Selleriepüree und -würfeln, Kaffeereduktion und Zitronen-Kaffee-Vinaigrette serviert. Auf der Zunge zergehen liessen sich die Gäste auch einen rosa gebratenen und geschmorten Kalbshuftdeckel, Polenta mit Bergkäsefüllung, Topinambur mit Sauerrahm und schwarzem Trüffel, karamellisierte Zwiebel und Schwarzwurzelsalat.


«Der vegane Gang des Chef’s Table hat mich komplett umgehauen.»

Reto Walther, Geschäftsführer Schweizer Kochverband


Der Präsident des Schweizer Kochverbands, Thomas Nussbaumer, beobachtete erfreut die Szenen vor der Showküche: «Es ist grossartig anzuschauen, wie sich die Schweizer Kolleginnen und Kollegen gegenseitig anfeuern.» Nicht nur das, es schien, als hätten alle Anwesenden den olympischen Gedanken verinnerlicht und nicht nur für ihr eigenes Land, sondern auch für alle anderen mitgefiebert.

(Andrea Decker)


Rangliste der Nationalmannschaften

1

Finnland
Gold, 92,100 Punkte

2

Schweiz
Gold, 91,923 Punkte

3

Island
Gold, 91,906 Punkte

4

Schweden
Gold, 91,311 Punkte

5

Norwegen
Gold, 91,160 Punkte

6

Kanada
Silber, 88,886 Punkte

7

Italien
Silber, 88,563 Punkte

8

Hongkong
Silber, 88,196 Punkte

9

Deutschland
Silber, 87,257 Punkte

10

USA
Silber, 87,115 Punkte

11

Polen
Silber, 86,787 Punkte

12

England
Silber, 86,661 Punkte

13

Niederlande
Silber, 86,132 Punkte

14

Schottland
Silber, 84,669 Punkte

15

Malaysia
Silber, 84,217 Punkte


Gold verteilt die Jury für 90 bis 100 erreichte Punkte, Silber für 80 bis 89 Punkte und Bronze für 70 bis 79 Punkte


Mehr Informationen unter:

hotelgastrounion.ch/skv