An der HGU-Night am 20. November wurde Jonas Schäfer als erster Preisträger überhaupt mit dem Next-Gen-Award ausgezeichnet. Doch nicht nur ihm wurde applaudiert. Esther Lüscher, die Präsidentin der Hotel & Gastro Union, sorgte ebenfalls für Jubel.
Gastgewerbler arbeiten hart und feiern kräftig. Das haben sie bereits in früheren Igeho-Jahren an der Nacht der Gastronomen in Basel bewiesen. Auch dieses Jahr haben die Mitglieder der Hotel & Gastro Union am Ende eines intensiven Igeho-Tages gemeinsam gefeiert. Diesmal allerdings die erste HGU-Night und die Verleihung des ersten Next-Gen-Awards.
Durch den Abend führte das Künstlerduo Patti Basler und Philippe Kuhn. In Anlehnung an ihr neues Bühnenprogramm «Lücke» zeigten sie auf, welche Lücken es im Gastgewerbe noch dringend zu stopfen gilt. Allen voran die Personal- und Wertschätzungslücken, die Aus- und Weiterbildungslücken sowie die durch Gastrosuisse verursachte Lücke am Verhandlungstisch. Seit bald vier Jahren blockiert der Arbeitgeberverband der Wirte die L-GAV-Verhandlungen.
Auch an der HGU-Night sorgte Gastrosuisse für eine Lücke. Casimir Platzer, Präsident von Gastrosuisse, und seine Vorstandskolleginnen und -kollegen waren als Ehrengäste eingeladen. Sie sollten in feierlichem Ambiente die mehr als 20 200 Unterschriften überreicht bekommen, welche die Hotel & Gastro Union im Rahmen ihrer Kampagne «Gemeinsam gegen Personalmangel» bei Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden im Gastgewerbe gesammelt hatte. Esther Lüscher, Präsidentin der Hotel & Gastro Union, bedauerte, dass der gesamte Vorstand von Gastrosuisse am Abend des 20. November unabkömmlich war. «Das ist sehr schade. Wir hätten uns gerne mit den Verantwortlichen von Gastrosuisse ausgetauscht, ihnen die gesammelten Unterschriften überreicht und gemeinsam mit ihnen unsere einzigartige Branche gefeiert.»
In einem symbolischen Akt überreichte Esther Lüscher die Unterschriftensammlung an Platzhalter aus Karton. Die eigentliche Übergabe der über 20 200 gesammelten Unterschriften findet am 28. November an der Präsidentenkonferenz von Gastrosuisse in Bern statt, zu der eine Delegation der Hotel & Gastro Union eingeladen wurde. Zudem ist die Hotel & Gastro Union auch zur Vorstandssitzung von Gastrosuisse am 6. Februar eingeladen, um Branchenprobleme zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu suchen.
Im Gastgewerbe gebe es nicht nur Lücken, die gefüllt, sondern auch solche, die aufgerissen werden müssten, fand die Moderatorin des Abends, Patti Basler. Zum Beispiel, um Platz für mehr Lebensqualität zu schaffen. Sie spielt dabei auf die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit durch familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle und verlässlichere Arbeitseinsatzpläne an.
Während Patti Basler spitzzüngig den Finger in die Wunden respektive die Lücken steckte, untermalte ihr Bühnenpartner Philippe Kuhn die Wortspielereien musikalisch. Und so wurden die Sponsoren des Abends nicht wie bei solchen Anlässen üblich verlesen, sondern – extra für die Vertreterinnen und Vertreter der Next Generation – von Patti Basler zu Klaviermusik gerappt.
Neben dem offiziellen Programm hatten die Mitglieder, Gäste und Sponsoren an der HGU-Night reichlich Zeit zur Kontaktpflege. Dies, je nach Kondition, bis in die frühen Morgenstunden, denn der Anlass ging nahtlos in eine After-Show-Party in der Bar Rouge über. Wann die nächste HGU-Night mit Next-Gen-Award stattfinden soll, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
(Riccarda Frei)