Zum Jubiläum des St. Moritz Gourmet Festivals zeigten zehn Dreisterneköche ihr Können.
Zum dreissigsten Jubiläum boten die Organisatoren des St. Moritz Gourmet Festival ihren Gästen etwas ganz besonderes. Zehn mit drei Sternen gekrönte Köche aus aller Welt gaben sich im Wintersportort vom 29. Januar bis zum 3. Februar die Ehre. In neun Partnerhotels kochten die lokalen Küchenchefs mit einem prominenten Kollegen.
Bei zahlreichen Events gab es die Möglichkeit, die dabei entstandenen Köstlichkeiten zu probieren. Besonders beliebt sind am St. Moritz Gourmet Festivals die Gourmet Safaris. In fünf Hotels geniessen die Gäste fünf Gänge, zubereitet von verschiedenen Koch-Duos.
Bei den Porsche Gourmet-Safaris geht es von Haus zu Haus – natürlich mit dem Porsche. «Wir hatten Mühe, dort ein Ticket zu ergattern», erzählt ein Gast aus der Zentralschweiz. Auftakt bildete der Apéro im Kulm Hotel, wo Gastkoch Jean-Philippe Blondet verschiedene Häppchen servierte. Mit den Porsches transferierte die Gesellschaft zum ersten Gang ins «Suvretta House» zu Executive Chef Fabrizio. Den zweiten Gang servierte Simon Rogan im Carlton Hotel.
Zum Hauptgang ging es von St. Moritz nach Sils-Maria, und zwar ins Waldhaus Sils zu Gastkoch Stefan Stiller. Den krönenden Abschluss bildete das Dessertbuffet von Stefan Gerber, Chefpâtissier im Badrutt’s Palace Hotel. Gerber baute mit seiner Crew eine Autorennbahn nach und drapierte süsse Häppchen entlang der Strecke. Dazu gab es ein grosses Käsebuffet von Käsemeister Monsieur Anthony.
Auch wenn für die Gourmet-Safari die stilvollen Transfers von Gang zu Gang im Zentrum standen, so war es in den Hotels vor allem der Veranstaltungsort: Alle Gerichte wurden in der Küche serviert. «Das ist für uns alle eine grosse Herausforderung», sagt Alexander Marakovits, PR Manager im Badrutt’s Palace Hotel in St. Moritz. «Doch St. Moritz und unser Haus sind daran gewöhnt, dass vor allem in der Wintersaison extrem viele Anlässe gleichzeitig oder kurz hintereinander stattfinden.»
Im Falle des Badrutt‘s Palace gibt es zwölf Restaurants neben der Safari und den anderen Anlässen im Rahmen des St. Moritz Gourmet Festivals zu bedienen. «Im Januar ist unser Haus proppenvoll», so Marakovits. «Da braucht es ein eingespieltes Team, um alles stemmen zu können.» Doch da St. Moritz an Festivals gewöhnt sei, habe man das gut im Griff. Zudem sei das ganze Handling dieses Jahr enorm erleichtert worden: «Alle Dreisterneköche haben ihre engsten drei, vier Mitarbeitende dabei, das macht vieles einfacher.»
Im Hotel Waldhaus Sils war Spitzenkoch Stefan Stiller zu Gast bei Küchenchef Gero Porstein. Der gebürtige Deutsche lebt seit 2004 in Shanghai und betreibt in der 26-Millionen-Metropole mit dem «Taian Table» eines von zwei Drei-Sterne-Restaurants, in denen er europäische Spitzenküche mit asiatischen Einflüssen serviert.
Er war zu Gast bei Mauro Taufer im Kulm Hotel St. Moritz. Zeitgemäss, kreativ und raffiniert interpretiert der französische Dreisternekoch im «Alain Ducasse at The Dorchester» in London die Küche Alain Ducasses neu und begeistert mit seinen modernen französischen Gerichten Gourmets aus aller Welt.
Rogan kochte im Carlton Hotel St. Moritz gemeinsam mit Küchenchef Salvatore Frequente. Rogan gilt weltweit als kulinarische Ikone – sein Drei-Sterne-Restaurant «L’Enclume» im kleinen nordenglischen Dorf Cartmel wurde vom Good Food Guide 2022 zum «aufregendsten Restaurant Grossbritanniens» gekürt.
Im Hotel Nira Alpina war Hideaki Matsuo gemeinsam mit Küchenchef Janko Glotz am Werk. Der Japaner Matsuo ist Inhaber des mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants «Kashiwaya» in Osaka. Mit grossem Respekt vor der traditionellen japanischen Kochkunst serviert er seinen Gästen Gourmetgerichte, die von seiner Liebe zur Natur und der Ästhetik Japans inspiriert sind.
Der Belgier Viki Geunes war zu Gast bei Fabrizio Piantanida im Grand Hotel Kronenhof in Pontresina. Geunes hat sich als Autodidakt drei Michelin-Sterne erkocht und betreibt das Restaurant Zilte im belgischen Antwerpen. Kritiker bezeichnen die Kreativität, Originalität und den Geschmack seiner Gerichte als «schwindelerregend gut».
Aus Wien reiste Juan Amador nach St. Moritz und war zu Gast bei Rolf Fliegauf im «Giardino Mountain». Der deutsch-spanische Spitzenkoch Amador betreibt in Wien das gleichnamige Restaurant und gilt als Avantgardist: Er verbindet die Raffinesse der französischen Haute Cuisine mit Einflüssen aus der katalanisch-baskischen Küche.
Küchenchef Jeremy Degras vom Badrutt’s Palace Hotel empfing Hideaki Sato vom «Ta Vie», einer der Top-Adressen in Hongkong. Der Dreisternekoch Hideaki Sato verschmilzt dort die japanische mit der französischen Küche.
Fabrizio Zanetti vom «Suvretta House» begrüsste Julien Royer. Der preisgekrönte Koch ist Mitinhaber des Drei-Sterne-Restaurants «Odette» in Singapur, Patron des Restaurants «Claudine» in Singapur und Gründer des «Louise» in Hongkong (1 Stern). Er gilt als Botschafter für Naturverbundenheit sowie kulinarische Exzellenz.
Der schottische Dreisternekoch Tristin Farmer, der 2019 sein Restaurant «Zén» in Singapur eröffnete, überraschte die Festival-Gäste an der Seite von Jonas Starkowski mit einer gekonnten Fusion aus nordischer und japanischer Küche.
Als Special Guest komplettierte Emmanuel Renaut vom «Flocons de Sel» in den französischen Alpen die 30 Sterne und kochte zwei Tage lang am Gourmet Festival. Jedes seiner Gerichte ist ein Kunstwerk für sich, bei dem das perfekte Zusammenspiel von Aromen, Texturen und Farben alle Sinne berührt.
(Ruth Marending)