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Lehrbeginn: So gelingt der Einstieg in die Berufswelt

Der Lehrbeginn im August ist für viele Jugendliche nicht nur der Start in die Berufs-, sondern auch in die Erwachsenenwelt.

(Unsplash)

Der Beginn einer beruflichen Grundbildung ist für alle Jugendlichen ein wichtiger Schritt auf ihrem Lebensweg. Für Jugendliche, die sich für eine Lehre im Gastgewerbe entschieden haben, ist der Schritt oft noch um einiges grösser als für Lernende in anderen Branchen. Denn er ist oft mit dem gleichzeitigen Verlassen des Elternhauses und dem Verlust des Freundeskreises verknüpft.

Sicherheit geben

Für die Jugendlichen ist alles neu: Von der Wohnsituation im Mitarbeiterhaus und dem neuen Kollegenkreis über den ungewohnten Tagesablauf und das praktische Arbeiten bis hin zur neuen Schulsituation. Vom Umgang mit Vorgesetzten, Mitarbeitenden und Gästen ganz zu schweigen.

Die geballte Ladung an Veränderung und Neuausrichtung kann ganz schön verunsichern. Vor ­allem, wenn man erst fünfzehn, sechzehn Jahre alt ist und mitten in der persönlichen psychischen und physischen Entwicklung steckt. Hier Tipps für Ausbildner und Mitarbeitende, wie sie Jugendliche unterstützen können:

  • Heissen Sie den neuen Lernenden willkommen – im Betrieb und im Mitarbeiterhaus.
  • Machen Sie ihn nicht nur mit der Arbeit und seinen Aufgaben vertraut, sondern auch mit den Arbeitskollegen und der Region.
  • Beantworten Sie auch Fragen wie etwa: Was kann ein unter 18-Jähriger mit wenig Geld hier in seiner Freizeit machen?
  • Benennen Sie einen «Götti» oder Mentor. Das kann ein Lernender im zweiten oder dritten Lehrjahr, ein Mitar­beitender oder der Ausbildner selbst sein. Wichtig ist, dass diese Person auch ausserhalb der Arbeitszeit ein offenes Ohr und Zeit für den Lernenden hat. Solange die Jugendlichen noch wenig sozialen Anschluss haben, sind Heimweh und Einsamkeit weit verbreitet – besonders in der Freizeit.
  • Seien Sie geduldig. Zeigen Sie bei Bedarf mehrmals, wie eine Aufgabe erfüllt werden soll.
  • Sagen Sie klar, welches Verhalten – fachlich wie  persönlich – vom Lernenden erwartet wird.
  • Geben Sie den Jugendlichen die Chance, sich zu beweisen. Loben Sie, was gut gemacht wurde. Erklären Sie ruhig, wie man es noch besser macht.
  • Dass der Einstieg ins Berufsleben klappt, liegt aber nicht nur an den Ausbildnern und den Arbeitsteamkollegen. Die Lernenden müssen selber auch dazu beitragen, dass sie sich gut in den Betrieb integrieren.
  • Handy weg, Manieren zeigen
  • Das sollten Lernende beachten:
  • Immer pünktlich und gepflegt zur Arbeit erscheinen. Zuspätkommer lassen ihre Arbeitskollegen hängen, und das ist unfair.
  • Immer alle freundlich grüssen. Ein «Hi» oder «Tschüss» sind zum Lehrbeginn unangebracht. Besteht nach einiger Zeit ein kollegiales Verhältnis, kann man allenfalls die anderen Mitarbeitenden so salopp grüssen. Gäste und Vorgesetzte hingegen werden immer respektvoll gegrüsst.
  • Gerade in den ersten Monaten strömen viele Infos auf Lernende ein. Darum unbedingt Notizen machen und diese verinnerlichen.
  • Beim gemeinsamen Essen  gute Tischmanieren zeigen.
  • Das Smartphone nur in der Freizeit benutzen. Während der Arbeit bleibt das Handy aus.
  • Interesse und Einsatzbereitschaft zeigen. Niemand hat Lust, sein Fachwissen mit jemandem zu teilen, der unmotiviert ist. 

(Riccarda Frei)