Was Nährstoffe betrifft, können die meisten Pflanzendrinks nicht mit Kuhmilch mithalten. Sie müssten angereichert werden, um als vollwertiger Ersatz zu gelten.
Das Kompetenzzentrum für Landwirtschaftliche Forschung Agroscope hat in einer jüngst veröffentlichten Studie 27 pflanzenbasierte Drinks und zwei Vollmilchproben auf Nährstoff- und Vitamingehalt untersucht. Insgesamt wiesen die meisten Pflanzendrinks eine geringere Energiedichte als Milch auf und enthielten einen geringeren Gehalt an Makronährstoffen, wie Agroscope in einem Online-Beitrag schreibt.
So unterscheiden sich die Vitaminprofile der pflanzlichen Getränke deutlich von denen der Milch. Um eine ausreichende Zufuhr an Vitaminen sicherzustellen, wäre laut Agroscope eine Anreicherung der Pflanzendrinks notwendig. Bei den Mineralstoffen und Spurenelementen sieht es bei vielen Pflanzendrinks ähnlich aus: «Reis-, Hafer-, Dinkel- und Kokosnussgetränke waren im Allgemeinen arm an Mineralstoffen, mit Ausnahme von Natrium und Chlorid, die durch den Zusatz von Kochsalz ähnlich hoch waren wie bei Milch.» Anders bei Produkten auf Soja-, Mandel- und Cashewbasis, die gute Quellen für Mineralstoffe und Spurenelemente seien. Insbesondere Sojagetränke zeigen sich gemäss der Studie als «durchweg reichhaltige Quellen für die meisten Mineralstoffe und Spurenelemente». Sojadrinks haben ausserdem den Vorteil, dass sie als einzige Pflanzendrinks einen mit Milch vergleichbaren Proteingehalt aufweisen.
Agroscope kommt zu dem Schluss: «Die allgemeine Nährstoffzusammensetzung von Pflanzendrinks kann nicht als gleichwertig mit der von Milch angesehen werden.» Bei einer Reduktion oder einem Verzicht auf Kuhmilch wäre eine Anpassung der Gesamternährung nötig. «Dies besonders bei Kindern oder älteren Erwachsenen mit einem erhöhten Proteinbedarf.»
(agu)