Begrünte Fahrgassen zwischen den Rebzeilen gehören zum Standard. Winzer aus Yvorne/VD gehen einen Schritt weiter.
Die Appellation Yvorne im Waadtländer Chablais ist die erste Region der Schweiz, die vollständig in ein nachhaltiges Entwicklungsmodell eingebunden ist, das die Tier- und Pflanzenwelt respektiert. Mit der langsam erwachenden Vegetationsperiode läuft das Projekt «Yvorne Grandeur Nature» nun auf Hochtouren. Die überwiegende Mehrheit der Weinproduzenten der Appellation hat ein Pflichtenheft für nachhaltige Entwicklung unterzeichnet. Dieses fokussiert auf Anbaumethoden, welche die Biodiversität von Pflanzen und Tieren vermehren. Entwickelt wurde das Pflichtenheft in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Weinbau und Önologie in Changins/VD und dem Projektpartner Agroscope.
Von den acht Punkten, die das Pflichtenheft enthält, betreffen fünf den Boden. So ist die Begrünung in den Fahrgassen zwischen den Rebzeilen Pflicht. Diese soll jedoch nicht nur aus Gras bestehen, sondern aus Blütenpflanzen, die Nützlinge anlocken. Für jede Parzelle werden passende Pflanzen evaluiert. Herbizide sind verboten. Zudem sollen auf 20 Prozent der Rebfläche Biodiversitäts-Oasen erstellt werden.
Gesunde Reben sind weniger anfällig auf Krankheiten. Diesbezüglich gilt es, alte und kranke Reben zu ersetzen. Zunehmend wichtig ist das Wassermanagement. Aus diesem Grund werden die Böden mit organischem Material gedüngt, damit sie Humus bilden und das Wasser besser halten. Auch der Gewässerschutz wird grossgeschrieben. Dafür haben die Winzer in eine gemeinsame Waschstation für ihre Geräte investiert.
(gab)