Mit Schokolade, Guetzli und feinen Desserts kommt über die Feiertage vermehrt Zucker auf den Tisch. Das hat Folgen für die Gesundheit.
Heisshunger, Übergewicht und Diabetes haben auch mit dem Konsum von zu viel Zucker zu tun. Was dieser mit dem Körper macht und wie man ihn reduzieren kann, erklärt Facharzt Christian Ambrosch in einem Interview in den Medien von Tamedia. Wer sich zuckerreich ernähre, habe immer bald wieder Hunger. Dabei müsse es nicht einmal nur reiner Zucker sein, den man esse. «Schnell verfügbare Kohlenhydrate wie Gipfeli und Brötli aus Weissmehl oder Fast Food wie Pommes frites mit Ketchup und Süssgetränke haben den gleichen Effekt», erklärt der Facharzt für Allgemeine und Innere Medizin und stellvertretende Leiter am Medbase Medical Center in Winterthur/ZH. «Sie treiben den Blutzuckerspiegel rasch in die Höhe, um ihn ebenso rasch wieder abfallen zu lassen.» Das sorge für Heisshunger und man müsse wieder essen. Ein Stress für den Stoffwechsel, der müde macht. Mit 405 Kilokalorien pro 100 Gramm ist Zucker sehr kalorienreich. Es besteht die Gefahr, dass der Energieüberschuss in Fett umgewandelt wird. Zucker schadet auch dem Mikrobiom, indem er die schlechten Darmbakterien nährt, was die gesamte Gesundheit beeinträchtigen kann.
Fruchtzucker ist nicht besser. Deshalb sollten auch Fruchtsäfte massvoll genossen werden. Zuckerfallen sind zudem Müesli-Mischungen, Fruchtjoghurts oder Smoothies. Zucker tarnt sich häufig ebenfalls unter den Begriffen Malzextrakt, Maltodextrin, Dicksaft, Agaven- oder Ahornsirup.
In der Nahrungsmittelindustrie beeinflussen diverse Zuckerarten neben dem Geschmack die Textur und die Haltbarkeit. Wo möglich, und von den Kunden akzeptiert, senkt die Industrie den Zusatz von Zucker. Eine gesunde Ernährung setzt voraus, dass Konsumierende die Packungsinformationen verstehen und wissen, wie die Ernährung ihre Gesundheit beeinflusst.
Confiseure wissen um den Spagat zwischen süsser Verführung und (zu) vielen Kalorien. Viele lassen den Zucker weg, reduzieren die Mengen auf ein absolutes Minimum oder verwenden Süssstoffe wie Stevia oder Aspartam.
«Wenn Zucker nicht zuerst aus der Nahrung aufgespalten werden muss, hat er nichts Gutes an sich und ist für den Körper absolut nicht nötig», sagt Christian Ambrosch. Normalverbraucher benötigen keinen Extrazucker. Auch Hobbysportler können ihren Energiebedarf über die normale Nahrung decken.
Vollkornprodukte sowie Äpfel und Beeren lassen den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen. Sie enthalten zudem Nahrungsfasern, sättigen länger und fördern die Verdauung.
(gab)