Bio Suisse ist enttäuscht über die mutlose Agrarpolitik. Der Verband baut das Angebot für ein nachhaltiges Ernährungssystem trotzdem weiter aus.
Der Nationalrat hat vergangene Woche verschiedene Anträge für mehr Umweltschutz in der Landwirtschaft abgelehnt. Ob mit oder ohne gute Agrarpolitik: Wie Bio Suisse vermeldet, würde die Organisation mit ihren Partnern am Markt sowie den Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Ernährungssystems leisten. So bietet Bio vielen Produzenten Chancen. Im Rahmen der Ackerbauoffensive werden zurzeit rund 15 000 Hektaren Ackerfläche für Bioprodukte gesucht. Der Nutzen, den diese Betriebe für die Allgemeinheit bringen würden, sei bekannt: Das hohe Tierwohl ist Standard. Zudem würden Bio- Suisse-Betriebe überdurchschnittlich viel Biodiversität aufweisen, die Umwelt von Kunstdünger und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln entlasten und gut für das Klima sein. Ebenfalls würden Bio-Konsumenten einen kleineren ökologischen Fussabdruck aufweisen.
Das Parlament hätte letzte Woche eine stimmige, zukunftsgerichtete Agrarpolitik machen können. Zur Agrarpolitik lagen bis zuletzt Anträge vor, die eine realistische Klima- und Biodiversitätspolitik sowie eine Weiterentwicklung des Tierwohls ermöglicht hätten. Die nun beschlossene Agrarpolitik gilt bis mindestens zum Schlüsseljahr 2030. Gemäss der nationalen Klimastrategie müssen bis 2030 die Treibhausgase in der Schweiz um 50 Prozent und in der Landwirtschaft um 20 Prozent gesenkt werden. Der Schutz der Biodiversität müsse deutlich verstärkt werden, weil es sonst bald nichts mehr zu schützen gäbe.
Bio Suisse ist der Dachverband der Schweizer Knospe-Betriebe und Eigentümerin der eingetragenen Marke Knospe. Die Trägerinnen und Träger sind die rund 7500 Knospe-Bauern sowie Knospe-Gärtner, die in 33 Mitgliedergruppen organisiert sind.
(ade)