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Corona-Dauerstress und Burnout müssen nicht sein

Die Pandemie führt im Gastgewerbe zu einer paradoxen Situation: Die einen haben keine Arbeit, die anderen sind im Dauerstress. Beides ist langfristig untragbar und schädlich.

(Unsplash)

Das ständige Hin und Her zwischen gelockerten, verschärften und neuen Schutzmassnahmen, die fehlende Planungssicherheit und die grosse Flexibilität, die konstant nötig ist, zermürben und zehren an den Kräften.

Arbeitgeber versuchen verständlicherweise, ihre Betriebe einigermassen rentabel durch diese schwierige Zeit zu manövrieren. Um Kosten zu sparen, wird mit möglichst kleinen Equipen gearbeitet. Das hat zur Folge, dass ihre Mitarbeitenden zu Stosszeiten oft über Gebühr belastet werden, während andere derweilen ohne Job dastehen.

Überstunden und mentale Belastung, aber auch Jobunsicherheit machen vielen das Gastgewerbe so madig, dass sie die Branche verlassen. Das wiederum verschärft den Fachkräftemangel im Gastgewerbe noch zusätzlich.

Andere kommen ihrerseits körperlich und seelisch so an die Grenzen, dass sie Gefahr laufen, an einem Burnout zu erkranken. Was dem Gastgewerbe und seinem Ruf als Arbeitgeber schadet.

Symptome erkennen

Als Burnout wird ein Zustand körperlicher und psychischer Erschöpfung bezeichnet. Betroffene fühlen sich leer, kraft- und mutlos, einfach ausgebrannt. Dieser Erschöpfungszustand ist meist der Schlusspunkt einer länger andauernden Entwicklung mit beruflichem oder privatem Stress, hohem Leistungsdruck und fehlender Erholung und Entspannung.

Ein Burnout beginnt meistens schleichend. Hier ein paar der vielen Symptome, die darauf hindeuten, dass man daran ist, langsam auszubrennen:

  • Schlafprobleme;
  • Lust- und Energielosigkeit;
  • Konzentrationsstörungen;
  • Gereiztheit und Dünnhäutigkeit;
  • körperliche Beschwerden wie Kopfweh, Verdauungsprobleme, Muskelverspannungen.

Im Trubel des Alltags werden diese Warnsignale oft ignoriert. Betroffene versuchen weiterhin, alle Erwartungen – auch die eigenen Perfektionsansprüchen – zu erfüllen. Das kann zu einem totalen körperlichen Zusammenbruch oder auch zu einer Erschöpfungsdepression führen.

Solche Erkrankungen bedeuten nicht nur Leid für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Sie verursachen auch Kosten und Umtriebe für die Unternehmen. Deshalb hat das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco einen Ratgeber zur Burnout-Prävention publiziert. «Erschöpfung frühzeitig erkennen – Burnout vorbeugen» kann kostenlos beim Seco bestellt oder auch heruntergeladen werden unter www.seco.admin.ch (Rubrik Publikationen).

Burnout vorbeugen und gesundes Gleichgewicht finden

Die wichtigste Präventionsmassnahme besteht darin, die eigenen körperlichen und seelischen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu respektieren. Dazu gehören genug Schlaf, ausgewogene Ernährung, Bewegung an der frischen Luft, angenehme soziale Kontakte und Erholungsmöglichkeiten. Ist die Arbeitslast zu gross, sollte man unbedingt mit dem Vorgesetzten reden und Lösungen suchen. Stösst man beim Chef auf taube Ohren, schlägt das Seco vor, sich an Beratungs- und Anlaufstellen zu wenden oder medizinische respektive psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Weiterführende Informationen und Tipps zum Stressabbau findet man auf der Website www.stressnostress.ch.

(Riccarda Frei)