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Viele Wege führen zur Ernährungssicherheit

Bis 2050 dürften auf der Welt fast zehn Milliarden Menschen leben. Um sie alle zu ernähren, braucht es ein Umdenken, sagen die Autoren des World Resources Report.

  • Ein Kilo Reis schlägt im Nassreisanbau laut dem Magazin Pflanzenforschung mit einem Wasserverbrauch von 3 000 bis 5 000 Liter zu Buche. Bei anderen Getreidesorten ist dieser viel geringer. Bei Mais etwa ist es gerade mal ein Zehntel. (Unsplash)
  • Bereits heute leiden laut World Resources Report weltweit knapp 800 Millionen Menschen an Hunger und Unterernährung. (Pexels)

Die Weltbevölkerung wird von sieben Milliarden im Jahr 2010 auf voraussichtlich 9,8 Milliarden im Jahr 2050 ansteigen. Gleichzeitig wachsen die Gehälter in den Entwicklungsländern. Dadurch wird sich die Nachfrage nach Nahrungsmitteln voraussichtlich um mehr als 50 Prozent steigern. Zu diesem Schluss kommen die Autoren des World Resources Report (WRR) mit dem Titel «Creating a Sustainable Food Future».

Aus dem Report geht weiter hervor, dass die Nachfrage nach ressourcenintensiveren Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukten voraussichtlich noch schneller ansteigen wird als die Nachfrage nach Nahrungsmitteln insgesamt. Der WRR rechnet mit einer Steigerung von 70 Prozent.

Technologien allein reichen nicht

Die Nahrungsmittelproduktion hochzufahren und dabei sowohl die Bedürfnisse der Menschen als auch jene der Umwelt unter einen Hut zu bringen, stellten enorme Herausforderungen. Es müssten laut WRR 56 Prozent mehr pflanzliche Kalorien produziert werden, um dem voraussichtlichen Bedarf 2050 gerecht zu werden. «Wir schätzen, dass es gut 593 Hektaren zusätzliches Land bräuchte, um die Weltbevölkerung im gleichen Stil zu versorgen, wie wir es bisher getan haben. Das ist eine Fläche, die fast doppelt so gross ist wie Indien.» Die Bereitstellung dieser Fläche würde bedeuten, dass praktisch alle Wälder abgeholzt werden müssten. Dies wiederum würde zu einem Artensterben und zu erhöhten Treibhausemissionen führen.

Das wäre zu kurz gedacht. Der WRR schlägt deshalb stattdessen fünf Wege vor, die alle dazu führen sollen, die Nahrungsmittelsicherheit zu gewährleisten. Und zwar ohne, dass dafür mehr Land verbraucht werden müsste. Allen voran die Reduktion der Nachfrage nach mehr Lebensmitteln. Dies, indem unter anderem Food Waste vermieden und beispielsweise angebautes Getreide nicht für Biogas genutzt wird, sondern ausschliesslich für die Herstellung von Nahrungsmitteln.

Die bestehende Nahrungsmittelproduktion wiederum soll unter anderem durch Zuhilfenahme von Technologien effizienter werden. Natürliche Ökosysteme sollen geschützt und, wo zum Beispiel aufgrund intensiver Bodennutzung nötig, wiederhergestellt werden. Intakte Ökosysteme sind wichtig für die Artenvielfalt.

Das Fischangebot soll erhöht werden. Und zwar mittels Aquakulturen und einer gezielteren Wildfischerei.

Der letzte Punkt auf der Liste des WRR ist die Verringerung der Treibhausgasemissionen, die auf die landwirtschaftliche Produktion zurückzuführen sind. Auch hierbei sollen unter anderem verbesserte Technologien helfen, um zum Beispiel Gülle effizienter abzubauen.

(Désirée Klarer)


Zum Report

Der World Resources Report wird vom World Resources Institute mit Sitz in Washington (US) herausgegeben. Die Ausgaben bieten eingehende Analysen zu Themen, die von der menschlichen Gesundheit und der Umwelt bis hin zum Klimawandel, Ökosystemleistungen und Umweltmanagement reichen. Jeder World Resources Report stützt sich auf eine solide Faktenbasis.

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