Die Hochschule Luzern hat eine Initiative für eine innovative und nachhaltige Entwicklung der Zentralschweiz gestartet. Im «Smart Region Lab» bearbeiten Akteure komplexe Fragestellungen.
Die Hochschule Luzern (HSLU) hat die Initiative Smart Region Zentralschweiz lanciert. Damit möchte sie einen Beitrag dazu leisten, dass die Zentralschweiz als städtische bis ländlich-alpine Region in der digitalen Transformation ganz vorne dabei ist sowie sichtbar und handlungsfähig bleibt. Die Initiative unterstützt die innovative und nachhaltige Entwicklung der Region. Dies, indem sie modernste Technologien für Datenanalyse, Visualisierung und Simulationen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Verfügung stellt. Projektleiterin Jacqueline Holzer: «Mit der Initiative vernetzt die HSLU lokale Akteure und bietet ihnen eine Plattform, um tragfähige Lösungen zu erarbeiten.» Im Rahmen des Projekts wurde bereits eine Partnerschaft mit dem City Science Lab der Hafencity Universität Hamburg (DE) und dessen akademischem Partner, dem MIT Media Lab in Massachusetts (US), eingegangen.
Das Pilotprojekt der Initiative fokussiert sich auf den Tourismus. Infolge der Corona-Pandemie beschränkten sich die Reiseaktivitäten 2020 weitgehend auf inländische Touristen. «Im Think Tank haben wir repräsentative Gästedaten und Bewegungsmuster vor und während der Pandemie ausgewertet, auf den Datentischen veranschaulicht und sie im Rahmen von Workshops mit Vertretenden touristischer und tourismusnaher Betriebe diskutiert», sagt Projektleiterin Nicole Stuber-Berries. Die Rückmeldungen führten zu einer Erweiterung des Datensatzes etwa in Bezug auf saiso-nale Unterschiede. Stuber-Berries: «Tourismusverantwortliche können die Datenvisualisierungen an den Tischen nutzen, um zusammen mögliche Szenarien für die Erlebnisregion Luzern–Vierwaldstättersee zu diskutieren und Ideen für neue smarte Angebote zu entwickeln.»
Um gemeinsam an diesen und anderen Fragestellungen zu arbeiten, hat die HSLU mit dem Smart Region Lab in Rotkreuz/ZG einen physischen Ort geschaffen. Leiterin Ulrike Sturm: «Hier untersuchen wir, wie sich globale Phänomene wie der Klimawandel, die Kreativwirtschaft oder die Mobilität auf die Zentralschweiz auswirken.» An interaktiven Stationen lassen sich Daten darstellen, kombinieren und variieren. So können in einer dreidimensionalen Darstellung der Zentralschweiz Mobilitätsströme, Wirtschaftsräume, Energienetze oder Sozialdaten gezeigt, Entwicklungen simuliert und Varianten ausprobiert werden. Kollaborativ und multimedial soll somit neues Wissen generiert werden, das dabei hilft, effektiver und effizienter Zusammenhänge zu erkennen und daraus neue Ideen und Massnahmen zu entwickeln.
(Andrea Decker)