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Zwei Profis haben ihren Traumbetrieb gefunden

Nach Stationen als Direktionspaar sind Irene und Martin Müller Gastgeber im Hotel Maistra 160 in Pontresina/GR.

  • Martin und Irene Müller sind bereits ein Jahr vor der Eröffnung zum Entwicklungsteam gestossen. (Bilder Andrea Klainguti)
  • Traditionelle Materialien wurden mit zeitgenössischem Design verbunden.

Mitten an der Via Maistra in Pontresina befindet sich die neue Wirkungsstätte des Hotelierpaares Irene und Martin Müller. «Für uns ist das eine einmalige Gelegenheit, einen neuen Betrieb führen zu dürfen», so Martin Müller. Die beiden haben langjährige Erfahrung in der Hotellerie und in Adelboden/BE, in Sils/GR und Zuoz/GR gewirkt. «Wir haben uns Mitte der 1990er-Jahre an der Hotelfachschule Thun kennengelernt», verrät Irene Müller. Seither beschreiten sie ihren beruflichen und privaten Weg gemeinsam, haben zwei Kinder und einen festen Wohnsitz in Samedan/GR. Die letzte Wirkungsstätte war das Hotel Castell in Zuoz/GR, wo das Ehepaar Müller zuletzt als Direktionsduo tätig war.

Müllers und Plattners kennen sich seit vielen Jahren und sind durch ihre Tätigkeiten als Hoteliers freundschaftlich verbunden. Durch diese Freundschaft entstand das Engagement im Hotel Maistra 160.

Mit Kosten von 35 Millionen Franken einen Traum erfüllt

Mit dem Vier-Sterne-Superior-Hotel Maistra 160 hat sich das Hotelier- und Unternehmerpaar Bettina und Richard Plattner einen Lebenstraum erfüllt. Plattners haben von 1996 bis 2002 als Vizedirektionspaar das Hotel Saratz in Pontresina mitgeführt, anschliessend bis 2010 das «Castell» in Zuoz aufgebaut und ab 2010 in Pontresina mit der Geschäftsidee Alpine-Lodging, einer Marke für hotelähnlich bewirtschaftete Ferienwohnungen mit Dienstleistungen, erstmals eine unternehmerische Aktivität umgesetzt. Jetzt beauftragten sie das Ehepaar Müller mit der operativen Führung ihres Traumobjekts. «Einen solchen Betrieb zu übernehmen ist etwas Besonders. Vor allem, wenn man nicht die finanziellen Mittel hat, selber ein solches Projekt zu realisieren», ist Martin Müllers Fazit. Der Neubau trägt die Handschrift des Bündner Architekten Gion A. Caminada. Dieser hat in seiner Laufbahn gezeigt, dass er es versteht, im abgelegenen Berggebiet zeitgenössisch zu bauen, ohne gewachsene Ortsbilder und Landschaften zu beeinträchtigen.

Wer die Via Maistra hinunterspaziert, dem fällt auf, wie sich der schlichte Betonbau gut ins Dorfbild einfügt. «Es war eine Freude, unsere Vision zusammen mit Gion A. Caminada entwickeln zu können», sagt Bettina Plattner. Caminada beherrsche die Kunst, mit einem reduzierten Baustil resonante Räume zu schaffen.

Das «Maistra 160» umfasst 36 Doppelzimmer und 11 Lodges mit ein bis drei Schlafzimmern. Mit der Chesa Curtinella, dem Mitarbeiterhaus, kommen 19 weitere Einheiten dazu.

Im Restaurant mit Terrasse und im Arvensaal wird eine «alpine oriental crossover»-Küche serviert. «Dabei handelt es sich um eine Küche, die durch den Einfluss der Sarazenen in Pontresina geprägt ist», verrät Martin Müller. 

Geschichte geschickt verbunden

Die Sarazenen sind ein arabisches Volk, das um 932 nach Christus aus Nordafrika über Spanien die Alpen überquerte und ins Engadin kam, um Ländereien zu erobern. Es wird vermutet, dass der Ortsname Pontresina auf diese Einwanderer zurückzuführen ist. In der Küche führen Sebastian Cigolla (28) und Priscilla Cavagliotti (26) als Co-Leitung das Zepter. «Wir hatten das Glück, dieses junge Team für uns gewinnen zu können», so Müllers.

«Eine gute Hardware ist nur mit guter Software bespielbar.»

Martin Müller, Gastgeber

Nicht nur das Küchenteam, sondern mehrere Mitarbeitende des 40 Personen umfassenden Teams sind dem Ehepaar Müller treu geblieben und mit ihnen ins «Maistra 160» gezogen. «Ein Hotel kann eine noch so gute Infrastruktur haben, ohne Mitarbeitende, die sich mit dem Bau und dem Konzept identifizieren, wird es leblos bleiben.» Besonders freut es die Müllers, dass die Bauherrschaft, das Ehepaar Plattner, mit dem Bau des Hotels nicht nur eine Top-Hardware zur Verfügung stellt, sondern auch für die Mitarbeitenden ein Haus gebaut hat.

Das alte «Pöschtli»

Am Standort des heutigen «Maistra 160» befand sich vormals das Hotel Post. In dessen Untergeschoss war der «Pöschtlikeller», der seit den 1960er-Jahren vor allem bei der Dorfjugend populär war. Weil die Bauherrschaft die Freizeit- und Lebensqualität der Einheimischen als wichtigen Wirtschaftsfaktor betrachtet, wurde auch im heutigen Hotel ein Eventraum eingebaut. Dieser lässt den legendären «Pöschtlikeller» wiederaufleben.

(Ruth Marending)


Zur Person

Martin Müller ist im Aargau aufgewachsen und hat eine Kochlehre gemacht. Irene Müller ist im Bernbiet aufgewachsen und hat als Erstausbildung eine KV-Lehre absolviert. Nach der Hotelfachschule Thun haben beide in mehreren Häusern gearbeitet, zuletzt als Direktionspaar im «Castell Zuoz».

Mehr Informationen unter:

maistra160.ch