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Ist digitaler auch nachhaltiger?

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind in aller Munde. Wie digitale Lösungen zu nachhaltigeren Konzepten beitragen können, zeigte die Veranstaltung «Walk the Talk».

«Swiss Tours Surprises» bietet in der Westschweiz, in Bern und dem Tessin Überraschungsreisen an. Dabei läuft alles übers Smartphone. (travelise)

Unterstützung oder Hindernis? Im Rahmen der Innotour-Veranstaltungsreihe des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco wurde Anfang Juni in Champéry/VS beleuchtet, inwiefern Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Denn: Richtig umgesetzt kann die Digitalisierung zahlreiche Innovationen ermöglichen. Beispielsweise, wenn es darum geht, Kosten und Wertschöpfung in Relation zu setzen. «Der grosse Einsatz von Ressourcen in die Nachhaltigkeit muss sich lohnen», fasste Moderatorin Yannick Barillon zusammen. Der ideologische Aspekt zähle, reiche aber nicht. «Digitale Instrumente helfen, die Auswirkungen von Massnahmen zu belegen.»

Die optimale Schneemenge

An der Veranstaltung wurden verschiedene Innotour-Projekte (sie-he Kasten) vorgestellt, bei denen sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit ergänzen. So unter anderem das Projekt «Sustainable Mountains» aus Vevey/VD. Pilotpartner ist das Skigebiet Les Portes du Soleil. Dort helfen verschiedene Technologien dabei, den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss zu reduzieren. GPS-Systeme berechnen in den Pistenfahrzeugen die Schneehöhe und optimieren so die Produktion der optimalen Schneemenge. Dabei wird der Kraftstoffverbrauch um bis zu fünf Prozent gesenkt. Zudem trägt die Integration von Monitoring-Software bei den Transportanlagen dazu bei, die Transportgeschwindigkeit zu regulieren. Allein die Reduktion der Fahrgeschwindigkeit von fünf auf vier Meter pro Sekunde vermindert den Energieverbrauch um 20 Prozent.

Ein weiteres spannendes Projekt ist «Swiss Tours Surprises». Hier werden touristische Angebote komplett digitalisiert. Dafür hat Morgane Pfefferlé, Gründerin von Travelise, in verschiedenen Regionen sogenannte Überraschungsreisen entwickelt. Kleinere Privatgruppen sowie Firmen können dabei eine Region mit all ihren kulturellen, kulinarischen und sportlichen Facetten entdecken. Das Tagesprogramm ist eine Überraschung und wird nicht im Voraus bekanntgegeben. Eine App begleitet die Reisenden und informiert sie erst kurz vor Beginn über das anstehende Erlebnis. Das Angebot funktioniert komplett papierlos und bindet immer wieder neue wie auch saisonale Angebote ein. Auch kleinere Nischenerlebnisse innerhalb der Destination können so miteinbezogen werden.

Das Beispiel von «Swiss Tours Surprises» zeigt, dass einzelbetriebliche Massnahmen zwar gut sind, aber dass insbesondere gemeinsame Massnahmen, welche die gesamte Customer Journey abdecken, viel Potenzial haben.

(ahü)


Innotour

Mit dem Programm Inno-tour fördert der Bund Innova-tionen im Schweizer Tourismus. Seit 2019 führt das Seco themenspezifische Innotour-Transfer-Workshops unter dem Namen «Walk the Talk» durch, um den Erfahrungs- und Wissensaustausch zu forcieren. Der nächste Anlass findet am 5. September in Zug statt. Das Thema lautet «Schweizer Marktplätze: digitale Buchungssysteme, Food Travel & Schweizer Förderinstrumente».

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