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Persönlicher Touch ohne Gästekontakt

Ein Hotel, das nur von einer einzigen Teilzeitstelle betreut wird? In der Villa Maria in Luzern ist das Realität.

  • Die Einrichtung der Villa Maria soll einen Hauch «Grandezza italiana» versprühen.
    (Bilder ZVG)
  • Die Einrichtung stammt von Designer Daniel Hunziker und Künstlerin Nina Staehli.

Manuel Berger fegt gerade den Boden vor der Villa Maria in Luzern. «Wenn ich schon einmal hier bin», sagt er lachend. Gemeinsam mit Walter Willimann führt Berger das Hotel Beau Séjour, das sich nur wenige Gehminuten entfernt befindet. Seit Sommer 2022 sind die beiden nun auch Gastgeber in der Villa Maria – ohne täglich anwesend zu sein oder wesentlich mehr Mitarbeitende zu benötigen. Denn hier läuft alles kontaktlos ab. Für die Haustüre gibt es einen Code, im Eingangsbereich checken die Gäste mittels iPad selbst ein. Sollte das einmal nicht funktionieren, steht ein Telefon mit direkter Verbindung ins «Beau Séjour» daneben. Frühstück gibt es keines, auf Wunsch kann es aber im «Beau Séjour» dazugebucht werden – kurzer Morgenspaziergang inklusive.

«Viele Gäste, gerade im Städtetourismus, schätzen diese Unkompliziertheit und Anonymität», so Berger. Die Villa Maria stellt bewusst einen Gegenpol zum «Beau Séjour» dar, wo der persönliche Kontakt mit den Gästen im Vordergrund steht. «Das neue, kleinere Hotel mit acht Zimmern ist die ideale Ergänzung dazu.» Betrieben wird die Villa Maria von Mitarbeitenden, die auch im «Beau Séjour» arbeiten – Synergien können dank der kurzen Wege perfekt genutzt werden. «Insgesamt nimmt die Villa etwa eine 60-Prozent-Stelle in Anspruch, ohne Housekeeping», so Berger.

Design aus bewährter Hand

Wer das «Beau Séjour» kennt, weiss, wie wichtig den Gastgebern Einrichtung und Design sind. Das gilt auch für die Villa Maria. «Wir haben beim Design auf dieselben Personen gesetzt, nämlich auf die Künstlerin Nina Staehli und den Designer Daniel Hunziker. Gleichzeitig wollten wir der Villa aber eine ganz eigene Note verleihen.» So zieht sich beispielsweise passend zum Namen das Marien-Thema durchs ganze Haus. Nina Staehli hatte freie Hand, einen Werkzyklus zur Namensgeberin Maria zu gestalten. Einzige Vorgabe: Die Werke sollten in den Farben weiss, grau und schwarz gehalten sein. Die Einrichtung von Daniel Hunziker verbindet die Ursprünge der Villa in den 1950er-Jahren mit Italianità und Moderne. Selbst zusammengetragene Murano-Lampen und -Objekte runden das Bild ab.

Kleine, aber feine Details

Trotz grösstenteils fehlendem Gästekontakt soll der persönliche Touch im kleinen Hotel nicht fehlen. Alle Gäste werden mit einem persönlichen Couvert auf dem Kissen begrüsst, das unter anderem einen Gutschein für einen Crémant im «Beau Séjour» enthält. Die Minibar ist grosszügig mit Chips, Softgetränken, Bier und einem kleinen Pandoro bestückt – alles kostenlos. «Da es bei uns keine Restauration gibt, sind die Produkte als kleine Aufmerksamkeit im Übernachtungspreis inkludiert», sagt Manuel Berger. Wer sich nicht nur im Zimmer aufhalten möchte, findet zudem einen kleinen Aufenthaltsraum im Untergeschoss sowie in den wärmeren Monaten einen Gartensitzplatz neben der Villa.

Wie bereits im «Beau Séjour» kommen die meisten Gäste der Villa Maria aus der Schweiz, es folgen Gäste aus den USA und Deutschland. «Es sind Individualreisende, die das Besondere suchen und Wert auf Details legen», so Berger. Etwas, was auch ihm und Geschäftspartner Walter Willimann am Herzen liegt: «Als die neuen Besitzer der Villa Maria mit der Idee eines zweiten Hotels auf uns zukamen, haben wir nicht lange überlegt. Wir lieben es, Häuser neu zu gestalten und eine gemütliche Atmosphäre für Gäste zu schaffen.» Dazu gehört auch das entsprechende Personal: «Wir versuchen, Mitarbeitende einzustellen, welche die Hotellerie lieben und Gastgeber mit Leidenschaft sind.» Leidenschaft, die auch in der Villa Maria deutlich spürbar ist – obwohl man hier selten auf Mitarbeitende trifft.

(Angela Hüppi)


Fakten und Zahlen

Zimmer

8

Mitarbeitende

60-Prozent-Pensum verteilt auf mehrere Mitarbeitende

Zimmerpreise

Je nach Saison und Zimmergrösse 180 bis 300 Franken pro Nacht


Mehr Informationen unter:

villamaria.swiss