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Wein: die Ernte vor der Traubenlese

An kantonalen und nationalen Selektionen werden die besten Weine der Schweiz ausgezeichnet.

Jedes Jahr verkosten und bewerten Juroren Hunderte von Weinen. Medaillen und Diplome zeichnen das beste Drittel aus. (ZVG)

Winzer, die Weine zu einem Verkostungswettbewerb einreichen, messen sich mit ihren Kollegen, erhalten mit den Ergebnissen eine Standortbestimmung und sorgen für Medienpräsenz. Nur 30 Prozent der eingereichten Weine haben Chancen auf Medaillen und Diplome. Das gibt kantonalen und nationalen Selektionen eine hohe Akzeptanz. Eine Übersicht über die Ernte vor der Traubenlese.

Im Kanton Waadt wurden dieses Jahr über 700 Weine der Analyse unterzogen. 90 davon erhielten eine Goldmedaille, 124 eine Silbermedaille. Die Master-Trophäe ging an Jean-Daniel Porta aus Aran-sur-Villette. Sein Chasselas erreichte mit 93,3 Punkten die höchste Note.

«Wir müssen unsere Märkte intensiver bearbeiten.» 


Medaillen geben den Weinen ein positives Image. «Damit können wir neue Märkte erschliessen und bestehende besser bearbeiten», sagt Michel Rochat, Direktor des Office des Vins Vaudois, «Deutschschweizer Weinkenner schätzen hochwertige Produkte. Die wollen wir vermehrt in Zürich, Basel und Luzern präsentieren.»

In Genf gibt es neben Gold- und Silbermedaillen auch mehrere Sonderpreise. So ging der Preis der Hotelfachschule Genf an die Domaine de La Planta für ihren Garanoir Barrique «Lili». Der Preis der Cafétiers/Restaurateurs erhielt Sarah Meylan für ihren Pinot Noir «La Cardamome». Dorian Pajic von der Domaine 
des Trois Étoiles wurde von der Presse für seinen Sauvignon Blanc ausgezeichnet. «Le Sanglier», das Wildschwein in Bronze, ging an Florian Barthassat, Önologe der Cave de Genève. Sein «Infini» erreichte die höchste Note (Weintipp Seite 8).

Im Kanton Neuenburg haben Juroren 282 Weine von 40 Winzern verkostet. Den höchsten Notendurchschnitt erreichte Alain Gerber aus Hauterive. Er wurde mit dem Titel «Ambassadeur des vins de Neuchâtel» ausgezeichnet. Am Bielersee wurden in fünf Kategorien je drei Weine aufs Podest gehoben. In der Kategorie Weisse Spezialitäten teilen sich Nick Bösiger vom Weingut Frauenkopf und Adrian Klötzli vom Weingut Klötzli, beide in Twann, den zweiten Platz. Adrian Klötzli wurde zudem zum «Berner Winzer des Jahres 2020» gekürt. 

Auch der Aargau hat seine «Staatsweine» gekürt: Riesling-Silvaner vom Weingut Mosti Furer in Staufen, Sauvignon Blanc vom Weingut Fürst in Hornussen, Höll Pinot Noir vom Weingut zum Sternen in Würenlingen und der Pinot Noir Barrique von Meinrad Steimer in Wettingen. 

Der Branchenverband Walliser Weine hat ebenfalls verkostet. Mit den «Etoiles du Valais» ausgezeichnet, werden die höchstbewerteten Crus der Kategorien Fendant, Johannisberg, Petite Arvine, Païen-Heida, Pinot Noir, Syrah, Humagne Rouge, Cornalin und Dôle. Die Ergebnisse waren bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Wettbewerbe für einzelne Sorten

Ende August wurden auf Schloss Aigle die Produzenten für ihre Chasselas-Weine geehrt. In der Hauptkategorie gewann der Epesses La Braise d’Enfer der Brüder Frédéric und Grégoire Dubois in Cully/VD. Ältester und bester Wein war der Yvorne Clos du Rocher 1985 von Obrist in Vevey/VD. Der zweite internationale Wettbewerb für Weine aus der Pinot-Familie wird dieser Tage in Sierre entschieden. 

(Gabriel Tinguely)