Damit das Spiel mit dem Feuer nicht ins Auge geht

Letztes Jahr rückte die Feuerwehr in der Schweiz über 14 500 Mal zur Brandbekämpfung aus. Darunter waren auch Einsätze in Hotels und Restaurants.

Ob als Kerzenflamme, um Ambiente zu schaffen, oder als Hitzequelle, um Speisen zu kochen und zu veredeln – Feuer ist im Gastgewerbe allgegenwärtig. Das ist kein Problem, solange achtsam damit umgegangen wird. Doch schon mancher Brand begann, weil in der Hektik des Alltags zu nah und mit einem zu grosszügigen Schuss Cognac vor dem Gast flambiert wurde, Bratfett oder Frittieröl sich entzündete. Auch technische Defekte an elektrischen Leitungen und Geräten lösen rasch ein Inferno aus.

Kleine Massnahmen haben grosse Wirkung

Um dies zu verhindern, ist es wichtig, die Sicherheitsmassnahmen konsequent einzuhalten. Im Klartext bedeutet das unter anderem: offenes Feuer (Kerzen, Feuerschalen, glimmende Zigaretten) nie unbeaufsichtigt zu lassen sowie Zigaretten und Streichhölzer immer richtig zu löschen und fachgerecht zu entsorgen. Kaputte Stecker und Kabel sowie defekte elektrische Geräte sollten sofort von einem Fachmann repariert werden. Ausserdem sind elektronische Geräte und Maschinen regelmässig zu warten. Aus Sicherheitsgründen – und um gleichzeitig Strom und damit Geld zu sparen – sollten Geräte bei Nichtgebrauch nicht im Stand-by-Modus gehalten, sondern ganz abgeschaltet werden. Auch sollte darauf verzichtet werden, Smartphones und Tablets stundenlang oder gar über Nacht unbeaufsichtigt an die Steckdose zu hängen. Dass nur schwer entflammbare Dekomaterialien verwendet und in allen Räumen Brand-, Hitze- und Rauchmelder installiert sind, sollte selbstverständlich sein.

Rauch und giftige Dämpfe sind ebenso gefährlich wie das Feuer. (Keystone-SDA)

Die wichtigste Brandschutzmassnahme ist jedoch die Schulung der Mitarbeitenden. Sie müssen die im Betrieb geltenden ­Präventionsmassnahmen kennen und wissen, wie man korrekt mit leicht entflammbaren Substanzen umgeht und sicher mit den elektrischen Geräten und Maschinen arbeitet. Ausserdem sollten alle wissen, wo welche Löschmittel stehen und wie diese fachgerecht angewendet werden. Sollte allen Massnahmen zum Trotz ein Brand ausbrechen, müssen alle Mitarbeitenden wissen, was sie zu tun haben. Regelmässige Notfallübungen festigen diese Kenntnisse und verhelfen dem Team zu einer gewissen Routine, die im Notfall lebensrettend sein kann.

Neuralgische Orte

Die meisten Brände in Hotels entstehen in Hotelzimmern, Küchen, Lagerräumen und Saunen. Weitere häufige Ursachen sind defekte Elektrogeräte, aber auch Brandstiftung. Daher ist es besonders wichtig, immer mit offenen Augen und Ohren durch den Betrieb zu gehen und den gesunden Menschenverstand walten zu lassen. So können mögliche Brandgefahren erkannt und entschärft werden, bevor ein Feuer ausbricht. Aufmerksamkeit ist nach wie vor der beste Brandschutz.

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Es brennt! Das ist zu tun:

Ruhe bewahren!

Überblick über die Situation verschaffen: Was brennt? Wo brennt es? Sind Menschen oder Tiere in Gefahr? Welche weiteren Gefahrenquellen ­bestehen (zum Beispiel Rauchentwicklung, Stromschlag oder Explosionsgefahr)?

Alarmieren

Handelt es sich um einen Zwischenfall, den man nicht selber unter Kontrolle bringen kann, sofort die Feuerwehr (Tel. 118) rufen und genaue Informationen geben: Wo brennt es? Was brennt? Gibt es verletzte oder vom Feuer eingeschlossene Personen? Wo befinden sich diese? Welche Gefahren bestehen zudem? Welches ist der schnellste Weg/Zugang zur Brandstelle?

Retten

Mitarbeitende, Vorgesetzte und Gäste, die sich in unmittelbarer Gefahr befinden, warnen und evakuieren. Dann sich selber rasch aus der ­Gefahrenzone begeben.

Löschen

Lässt es die Situation zu – ohne sich selbst in ­Gefahr zu bringen –, erste Lösch­massnahmen einleiten.


Mehr Informationen unter:

schweizer-brandschutz.ch

hotelgastrosafety.ch