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Bundesrat ehrt Gastrostern

Die Nacht der Gastronomen war voller magischer Momente, Emotionen und Überraschungen. Es gab Lach- und Freudentränen, ungläubiges Staunen und einen erfreuten Bundesrat.

  • René Kaufmann (Mitte) jubelt. Er wurde vom Publikum zum «Gastrostern 2017» gekürt. Bundesrat Johann Schneider-Ammann und Esther Lüscher, Präsidentin der Hotel & Gastro Union, freuen sich mit ihm. Links applaudieren die beiden zweitplatzierten Alina Bär und Patrick Thomi. (Bilder Lukas Bidinger)
  • Das Zauberduo Domenico mit seinem weissen «Chuchitiger».
  • Adrian Sieber, Sänger der Lovebugs, bezauberte mit Hits wie «Everybody Knows I Love You».
  • Bundesrat Johann Schneider-Ammann ist beeindruckt von den Leistungen der Gastgewerbler. Den Gewinnerinnen der Worldskills kündigte er an, dass er sie gerne in ihren Betrieben besuchen würde.
  • Die Kochnationalmannschaft fieberte mit Stefanie Siegenthaler mit. Als Gewinnerin des Swiss Culinary Cups war auch sie für den «Gastrostern» nominiert.
  • Seinen kleinen, privaten «Magic Moment» erlebt Urs Köppel, Zukunftsträger Kategorie BäckerKonditor-Confiseur und «Gastrostern»-Nominierter, als er sich rege mit Pepe, dem Schaf, unterhielt.
  • Freudentränen und Gewinnerlachen – René Kaufmann geniesst den Sieg.

Ein Bundesrat, zwei Zauberer, fünf Musiker, sechsunddreissig Nominierte, ein sprechendes Schaf und der letztjährige «Gastrostern» sorgten an der Nacht der Gastronomen in Basel für unvergessliche Augenblicke.

Einer dieser besonderen Momente war die Ansprache von Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Es war das erste Mal, dass Bundesbern mit einer so hochrangigen Person an diesem Branchenevent vertreten war. «Ich bin hier, um Ihnen die Wertschätzung der Landesregierung zu überbringen», sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF. Er betonte die Wichtigkeit einer Organisation wie der Hotel & Gastro Union für die Branche und die Berufsbildung. Johann Schneider-Ammann lobte die Leistungen der Gastgewerbler und bezeichnete sie als Rückenmark der Schweizer Wirtschaft.

«Ich kenne Ihre Branche zwar noch zu wenig, habe aber richtig Freude an ihr.» Johann Schneider-Ammann genoss den Abend im Kreise der Gastgewerbler sichtlich. Vielleicht, weil diese Berufsleute wissen, wie man feiert. Beim Konzert der «Lovebugs» jedenfalls wurde wacker getanzt und Party gemacht.

Vor dem Auftritt des Bundesrats und der «Lovebugs» sorgte das Zauberduo Domenico mit seinen magischen Moderationen für Lachen und Staunen. Unter anderem liessen die beiden Zauberer den Gastrostern-Gewinner des Jahres 2016 Dario Cadonau von der Bühne verschwinden und kurz darauf hinten im Zuschauerraum wieder erscheinen. Die Bühne sollte frei sein für den «Gastrostern 2017».

Die Wahl des Publikums fiel auf René Kaufmann, Zukunftsträger Kategorie Koch und Gastgeber im «Rössli» in Illnau (siehe Interview auf Seite 14). Er ist einer der 36 Berufsleute, die sich in diesem Jahr mit herausragenden Leistungen an Berufs- oder Branchenwettbewerben für die Teilnahme am «Gastrostern-Award» qualifiziert hatten.

René Kaufmanns Freude über den Sieg war so gross, dass er, als sein Name erklang, einfach die Person, die neben ihm stand, umarmte. Wie es der Zufall wollte, war dies der Bundesrat Johann Schneider-Amman. Dieser war zuerst überrascht von der spontanen Herzlichkeit, mit welcher der neue Gastrostern seine Freude teilte, liess sich dann aber davon ebenfalls anstecken.

(Riccarda Frei)


René Kaufmann: «Wissen weitergeben ist meine Berufung»

HGZ: Herzliche Gratulation zum «Gastrostern 2017». Wie fühlen Sie sich gerade?

René Kaufmann: Ich bin unbeschreiblich glücklich, gerührt, voller Freude, aber auch voller Demut und Dankbarkeit. Mein Dank geht an alle, die für mich gestimmt und mich unterstützt haben. Vor allem geht mein Dank an alle Lehrmeister, die viel für die Jugend machen. Dieser Gastrostern gebührt uns allen.

Sie sind Zukunftsträger Kategorie Koch 2016 und nun sind Sie auch Gastrostern 2017 geworden. Was bedeuten Ihnen solche Auszeichnungen?

Sie sind eine schöne Anerkennung für Geleistetes. Und sie sind hoffentlich ein Ansporn für junge Berufsleute, sich ebenfalls für den Berufsnachwuchs und damit für den Erfolg unserer Branche einzusetzen. Wir brauchen gute Lehrmeister. – Der «Gastrostern 2017» ist ein Dankeschön der Leute, die an mich glauben. Er ist ein Zeichen, dass das stille, kontinuierliche Arbeiten im Hintergrund sich langfristig auszahlt. Und da Gastgewerbe immer Teamarbeit bedeutet, ist der Award auch eine Auszeichnung für das Team, das mich umgibt.

Der «Gastrostern» wird vom Publikum verliehen. Haben Sie für sich Werbung gemacht?

Ja. Ich habe erzählt, dass ich nominiert bin. Ganz dem alten Marketinggrundsatz entsprechend: «Tue Gutes und sprich darüber.» Mein Vorteil war, dass ich in der Branche ein alter Hase bin und daher über ein grosses, bewährtes Netzwerk verfüge. Wie ich erfahren habe, sollen ganze Berufsschulklassen für mich gevotet haben. Das freut mich besonders.

Sie haben sich eben selber als alten Hasen bezeichnet. Welche beruflichen Ziele und Träume möchten Sie noch verwirklichen?

Der Gastrostern-Award ist für mich das Mass aller Dinge – mehr Anerkennung kann es wohl kaum geben. Mein höchstes Ziel ist aber nach wie vor, auch wenn das jetzt banal klingt, ein zufriedener Gast. Dafür stehe ich seit bald 30 Jahren im «Rössli» am Herd.

Sie setzen sich sehr für Lernende ein. Was motiviert Sie dazu?

Ich kann gar nicht anders. Mein Wissen weiterzugeben, ist meine Berufung. Man kann doch Knowhow nicht einfach für sich behalten. Man muss es teilen und an die Jungen weitergeben.

Welchen Rat möchten Sie jungen Berufsleuten mit auf den Weg geben?

Geniesse das Leben, folge deinem Gefühl, denke positiv. Und wenn du weisst, was du willst, sei diszipliniert und arbeite an der Verwirklichung deiner Vision.

(Inverview Riccarda Frei)