Vom 30. bis 31. Oktober 2024 standen an den Sustainable Tourism Days bereits der aktive Wissensaustausch und die Vernetzung rund um die touristische Nachhaltigkeit im Mittelpunkt.
Ziel des Netzwerkanlasses war es, die nachhaltige Entwicklung entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette zu diskutieren und anhand von Good-Practice-Beispielen voneinander zu lernen. Organisiert wurde der Event vom Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit KONA des Schweizer Tourismus-Verbands STV.
Die erste Keynote stimmte die über 270 Teilnehmenden der Sustainable Tourism Days auf den zweitägigen Anlass ein: Roger Spindler vom Zukunftsinstitut erklärte, wie unsere Gesellschaft von Megatrends getrieben wird und wie auch die Neo-Ökologie einer dieser wichtigen Trends ist. Unter den Anwesenden aus der gesamten Schweiz sowie dem nahen Ausland fanden sich touristische Leistungsträger aus den verschiedensten Tourismusbranchen – Beherbergung, Gastronomie, Kultur, Seilbahnen oder öffentlicher Verkehr – aber auch regionale und kantonale Tourismusorganisationen, Branchenverbände, Beratungsfirmen, Bildungsinstitutionen sowie Organisationen im Bereich der internationalen Entwicklungsarbeit.
Das Motto der Sustainable Tourism Days 2024 lautete «Nachhaltige Wege schaffen». Die «Wege» wurden bewusst in der Mehrzahl formuliert, denn es gibt unzählige Möglichkeiten für den Tourismus, um seine Verantwortung gegenüber der Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft wahrzunehmen. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem «Schaffen»: Die Teilnehmenden diskutierten konkrete Herausforderungen und erarbeiteten gemeinsam Lösungswege. Dabei hatten sie die Chance, ein nachhaltiges Netzwerk auch über den Anlass hinweg aufzubauen.
«Die Sustainable Tourism Days sind eine Antwort auf das Bedürfnis des Tourismussektors nach einem Austausch zur nachhaltigen touristischen Entwicklung. Die zweite Durchführung stiess erneut auf sehr positives Echo. So können wir mit grosser Motivation an der nächsten Ausgabe 2025 arbeiten, um diesen Weg hin zu einem nachhaltigen Schweizer Tourismus gemeinsam weiterzugehen», so Romy Bacher, Leiterin Nachhaltigkeit beim Schweizer Tourismus-Verband.
Mit dem Programm zeigte das KONA gemeinsam mit den zahlreichen Referent:innen die Vielfalt an Möglichkeiten auf, wie der Schweizer Tourismus seine Verantwortung in den Bereichen der Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette wahrnehmen kann. Neben zentralen Themen wie Klimaschutzstrategien, Mobilität und Nachhaltigkeitskommunikation wurden an den sechs Workshops sowie jeweils vier Roundtables und Breakoutsessions auch Aspekte wie Inklusion, Gleichstellung und Eventmanagement beleuchtet.
Am Mittwochnachmittag diskutierten Podiumsgäste aus verschiedenen Tourismusebenen über die Balance zwischen Eigenverantwortung und Regulierung von Nachhaltigkeit im Tourismus. «Wir dürfen die Themen nicht gegeneinander ausspielen. Da sollten wir nicht dazwischen denken, sondern parallel dazu», argumentierte Samuel Graf (Kanton Luzern) im spannenden Austausch mit Pascale Berclaz (Made in Bern), Nicole Pfammatter (Hotelplan Suisse), Roger Spindler (Zukunftsinstitut, Schule für Gestaltung Bern und Biel) und dem Moderator Christian Baumgartner (Fachhochschule Graubünden).
Am Donnerstag hatten die Teilnehmenden gleich mehrere Möglichkeiten, sich von Good-Practice-Beispielen aus verschiedenen Branchen inspirieren zu lassen. Beim Podiumsgespräch erzählten Marta Flack von La Gruyère Tourisme, Sebastian Schmid vom Hotel Glocke und Laura Wyss von Seilbahnen Schweiz aus betrieblicher Perspektive, wie sie Nachhaltigkeitsmassnahmen ganz konkret umsetzen. Moderiert wurde der Austausch von Roland Schegg (HES-SO Valais-Wallis). Auch die zweite Keynote gab den Zuhörenden Einblick über die Landesgrenzen hinaus: Katrin Erben von Österreich Werbung veranschaulichte, wie unser östlicher Nachbar den Tourismus nachhaltiger und verantwortungsvoller gestaltet.
Die Schlussworte von Martin Saladin vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO betonten nochmals, wie wichtig Nachhaltigkeit über die ganze Wertschöpfungskette im Tourismus ist. Er hat passende Worte für das gemeinsame Engagement der Teilnehmenden gefunden: «Wir haben beeindruckende Good-Practice-Beispiele gesehen, die uns inspirieren und zeigen, dass Veränderungen möglich sind. Diese Beispiele sind mehr als bloss Projekte – sie sind konkrete Schritte hin zu einem nachhaltigen Tourismus, der ökologische, soziale und wirtschaftliche Interessen miteinander in Einklang bringt.»
Die Sustainable Tourism Days finden auch nächstes Jahr wieder statt: Vom 15. bis 16. Oktober 2025 in Bern.
(mm/ade)