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Camping-Boom hält weiter an

Die Buchungszahlen in der Parahotellerie versprechen einen erfolgreichen Sommer. Doch auch hier sind gute Mitarbeitende rar.

Die TCS-Campingplätze werden auch diese Saison gut gebucht. (Keystone-SDA)

Der Schweizer Parahotellerie steht erneut eine gute Sommersaison bevor. Wie die IG Parahotellerie Schweiz mitteilt, gestaltet sich der Ausblick bei fast allen Mitgliedern «überaus positiv».

Allen voran die TCS-Campingplätze: Viele Schweizerinnen und Schweizer haben während der Pandemie das Campen für sich entdeckt. Der Verkauf von Ferienhäusern auf Rädern boomte, die Campingplätze waren trotz des Schlechtwettersommers 2021 sehr gut gebucht. Auch dieses Jahr hält der Trend an. TCS Camping verzeichnet bei den Online-Buchungen verglichen mit 2019 einen Anstieg von 241 Prozent.

Fachkräfte fehlen überall

Auch bei der Ferienhaus-Plattform Interhome gehen die Buchungen erneut «durch die Decke», wie die IG Parahotellerie schreibt. Verglichen mit dem Sommer 2019 beträgt das Buchungsplus 103 Prozent. Hoch im Kurs seien dabei das Tessin, das Berner Oberland und das Wallis. Ebenfalls aufwärts geht es bei den Schweizer Jugendherbergen. Sie vermelden einen Buchungsanstieg von 7,7 Prozent.

«Man muss viel Zeit und Energie in die Rekrutierung investieren.»

Janine Bunte, CEO Schweizer Jugendherbergen


Einzig bei den Reka-Feriendörfern sieht es in diesem Sommer nicht nach einer weiteren Steigerung, sondern nach einer Normalisierung der Lage aus. Nachdem das Geschäft während der Pandemie in einem nie dagewesenen Ausmass profitieren konnte, zeichnet sich für diese Saison gegenüber 2019 wieder ein leichter Rückgang der Belegungstage um fünf Prozent ab.

Alles in allem wird die Schweizer Parahotellerie auch in diesem Sommer gut bis sehr gut ausgelastet sein. Doch auch hier ist der aktuelle Fachkräftemangel deutlich zu spüren. Gemäss Damian Pfister, Leiter Reka Ferien, gehen bei Stellenausschreibungen nur wenige Bewerbungen ein, die geforderten Voraussetzungen seien dabei ausserdem oft nicht erfüllt. «Wir spüren den Fachkräftemangel in Bereichen wie Réception, Haustechnik, Reinigung, Gastronomie und auf Gastgeberebene.» Aufgrund des ohnehin personalarmen Betriebs der Reka-Anlagen sei die Lage allerdings nicht derart angespannt wie in der klassischen Hotellerie.

Auch beim TCS lief die Rekrutierung von Fachpersonal für die Gastronomiebetriebe diese Saison nur sehr harzig, wie Oliver Grützner, Leiter Tourismus und Freizeit, erklärt. «Wir mussten teilweise Schliessungstage einführen.» Zum Glück habe man aber fast alle Stellen besetzen können und sei nun bereit für die Hochsaison.

Für die Schweizer Jugendherbergen gestalte sich die Suche nach Mitarbeitenden ebenfalls schwierig, sagt CEO Janine Bunte. Die Stellensuchenden hätten derzeit eine grosse Auswahl. Trotzdem sei es noch möglich, gute Mitarbeitende zu finden. «Es erweist sich einfach schwieriger, man muss viel Zeit und Energie in die Rekrutierung investieren.»

Vorstellung versus Anforderungen

Die Ferienwohnungsplattform Interhome spürt den Fachkräftemangel in ihren Schweizer Local Service Offices, welche die Gäste vor Ort betreuen. Es sei teilweise sehr schwierig, Mitarbeitende im kaufmännischen Bereich mit Kundenberatung und Gästebetreuung oder in der Reinigung zu finden, so Mediensprecherin Bianca Gähweiler. Die Vorstellung der Bewerbenden stimme oft nicht mit den Anforderungen wie der Bereitschaft für Wochenendarbeit überein.

(Alice Guldimann)


IG Parahotellerie Schweiz

Die IG Parahotellerie Schweiz wurde im Jahr 2011 gegründet. Ihr gehören die Schweizer Reisekasse Reka, Interhome, TCS Camping, die Schweizer Jugendherbergen und BnB Switzerland an. Sie generieren jährlich rund drei Millionen Logiernächte in der Schweiz.

parahotellerieschweiz.ch