Der Preis für einen Café crème ist in der Schweizer Gastronomie im Jahr 2022 um neun Rappen angestiegen. Und er wird gemäss Cafetier Suisse weiter ansteigen.
Nach der einschneidenden Coronakrise war das Jahr 2022 für die Gastronomie eine Phase der wirtschaftlichen Erholung. Doch der akute Fachkräftemangel, die steigenden Preise sowie die Energie- und Stromunsicherheit bestimmen den aktuell besorgten Blick der Branche auf eine unsichere Zukunft. Hans-Peter Oettli, Präsident von Cafetier Suisse, hält an der Jahresmedienkonferenz zur Preisentwicklung 2022/2023 fest: «Der Preisanstieg von neun Rappen beim Café crème in diesem Jahr ist spürbar und eine Folge der Coronakrise. Der aktuelle Anstieg fast aller Kostenfaktoren wird dazu führen, dass weitere und noch deutlichere Preiserhöhungen in den kommenden Monaten folgen.» Die wesentlichen den Verkaufspreis beeinflussenden Kostenfaktoren bleiben die Lohn- und Mietkosten. Der ausserordentliche Anstieg bei den Strom-, Energie- und Rohstoffpreisen ist in diesem Jahr ein zusätzlicher Faktor mit gewichtigem Einfluss auf die Preisgestaltung in der Gastronomie.
Mit einem durchschnittlichen Konsum von 1069 Tassen Kaffee pro Person im Jahr 2021 bleibt Kaffee auch für die Gastronomie ein wichtiger Umsatzträger. Die Qualitätserwartung der Gäste nimmt indes weiter zu. Cafetier Suisse engagiert sich deshalb mit Weiterbildungen und der Kaffeetagung für die Steigerung des Kaffeewissens und der Kaffeequalität in der Gastronomie und im To-go-Bereich. «Diese Bemühungen tragen Früchte», sagt Hans-Peter Oettli. «Heute muss niemand mehr einen Umweg machen für einen guten Kaffee.»
Preisempfehlungen gibt Cafetier Suisse keine ab. Die Verbandsleitung hält fest, dass die Preisgestaltung im Ermessen der einzelnen Betriebe liegt und für die Preiskalkulation die Konkurrenzsituation, das Konzept und der Standort des Betriebes zu berücksichtigen sind.
(gab)