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Die Hospitalitybranche im Zeichen des Wandels

Beim dritten Hospitality Summit kamen Branchenvertreter zusammen, um sich auszutauschen und über die Zukunft der Branche zu sprechen. Altbekannte Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die Erholung nach der Pandemie wurden aus neuen Blickwinkeln beleuchtet.

  • Unzählige Referate, Diskussionen und Präsentationen standen auf dem Programm. Hier Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig bei der Begrüssung. (Susanne Keller)
  • Mark Froelicher von Agathe Biscuits.
  • Jvan Flury und Severin Fuchs von der Hofmann Swiss Prime Menu AG
  • Alexandra Burkart und Judith Vollenweider von der Hilding Anders Switzerland AG
  • Marius Gampp, Raoul Fatzer, Reto Maurer (Mérat) und René Lottenbach am Stand der Swiss Gastro Solutions
  • Stephan Moor, Daniel Sigg und Urs Hahn von der Hero AG
  • Florian Gautschi und Mathias Eilenberger von der Gastro Impuls AG
  • Anita Iten und Roland Walker von der Beck Konzept AG
  • Fabian Aeschbacher, Roland Plüss, Curdin Ardüser und Dominik Coste von der Saviva AG
  • Malika Hulmann, Johanna Pralong, Andrea Seifried, Nestlé Nespresso S. A.
  • Reto Buchli, Evelyne Rast und Sabrina Helbling, Rast Kaffee AG
  • Helmut Koch und Tabea Rohner von der Key & Card AG
  • Andreas Helfer und Christian Lukas von der Banholzer AG
  • Serafina Luginbühl von Boostbar
  • Serge Urban und Daniela Meier von der Victor Meyer Hotelbedarf AG (ZVG)

Zwei Tage, 1500 Branchenprofis, 93 Referenten und über 100 Aussteller (einige Eindrücke im Bild-Slider), die ihre Ideen und Konzepte in der Halle 550 in Oerlikon/ZH präsentierten: Dies ist das Fazit des diesjährigen Hospitality Summits von Hotelleriesuisse. «Gemeinsam die Zukunft gestalten» lautete das Motto des Anlasses, der zum dritten Mal stattfand.

«In den achteinhalb Jahren als Hotelleriesuisse-Präsident habe ich viele Trends und Veränderungen miterlebt», sagte Andreas Züllig bei der Eröffnung. Der gemeinsame Nenner seien dabei die Kolleginnen und Kollegen gewesen, auf die er stets zählen konnte: «Ich war nie auf mich alleine gestellt.» Umso wichtiger seien Branchentreffen wie der Hospitality Summit, denn die Zukunft werde nicht im Alleingang gestaltet, sondern gemeinsam. «Wo die Branche in zehn Jahren steht, können wir heute wohl nicht beantworten», so Züllig. Aber der Summit gab einen Überblick über Themen, die die Branche in den kommenden Jahren beschäftigen werden. Hotellerie-suisse-Direktor Claude Meier zog am Ende ein positives Fazit: «Der Summit war ein grosser Erfolg und steht nicht zuletzt auch symbolisch für den starken Schweizer Mice-Tourismus.»

(ahü/ade)


Verhaltener Optimismus trotz schwieriger Bedingungen

Gute Aussichten für den Schweizer Tourismus: Der Markt erholt sich. Das Problem: Es fehlen Arbeitskräfte, um den Aufschwung zu bewältigen.

«Nach der Pandemie ist im Tourismus eine deutliche Erholung zu spüren», sagte Helene Budliger Artieda, Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco, in ihrem Referat. Bei den Logiernächten werde man bald wieder das Vorkrisenniveau erreichen. «Bei aller Kritik – die Schweiz hat die Coronakrise vergleichsweise gut gemeistert», resümierte sie. Ausruhen kann sich die Branche in einem sich stets wandelnden Umfeld aber nicht. Um den Tourismus weiter zu fördern, legt die Tourismusstrategie den Fokus auf den Fachkräftemangel, die digitale Transformation und eine nachhaltige Entwicklung. Beim Fachkräftemangel sprach Budliger von einem politischen Dilemma: «Einerseits fürchtet man sich vor der 10-Millionen-Schweiz, andererseits fehlt überall Personal. Ohne Fachkräfte kein Wachstum. Hier müssen wir uns als Gesellschaft die ehrliche Frage stellen, wie sich die Schweiz künftig weiterentwickeln soll.»

Dem schloss sich «Avenir Suisse»-Direktor Peter Grünenfelder in einer anschliessenden Podiumsdiskussion an: «Das Thema Migration ist in der Schweiz politisch höchst umstritten. Aber wenn wir weiteres Wirtschaftswachstum wollen, müssen wir einen gewissen Pragmatismus in die Diskussion bringen.»

Inflation tiefer als bei Nachbarn

Wie krisenresistent die Schweiz ist, zeigte ein Blick auf die Konjunkturprognosen mit Wirtschaftspolitik-Professor Aymo Brunetti. Der Arbeitsmarkt sei derzeit zwar stark überhitzt und werde dies aufgrund der Pensionierung der Babyboomer-Generation auch vorläufig bleiben. Doch die Inflation sei in der Schweiz auf tieferem Niveau als in anderen Ländern. Dafür sei unter anderem der wieder stärkere Franken verantwortlich. «Mir ist klar, dass die Tourismusbranche einen starken Franken skeptisch sieht», so Brunetti. Doch solange die Inflation in den umliegenden Ländern höher sei und dort die Preise stark steigen lasse, sorge der starke Franken für Kompensation und sei «unser bester Freund», um die Inflation im Griff zu haben.

Hotelier des Jahres

Wie in den letzten Jahren war der Hospitality Summit auch Anlass, um Menschen und Betriebe auszuzeichnen. So wurden im Rahmen von «Best of Ibex Fairstay» das Hotel Fafleralp im Lötschental/VS, das Wellnesshostel 4000 in Saas-Fee/VS, das Cervo Mountain Resort in Zermatt/VS sowie das Breite Hotel in Basel für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen geehrt.

Im Rahmen einer Gala wurde zudem Christian Eckert vom Boutique-Hotel Omnia in Zermatt/VS von Hotelleriesuisse zum Hotelier des Jahres 2023 gekürt. Er überzeugte mit dem wirtschaftlichen Erfolg seines Hauses und seinen «offensichtlichen Managementfähigkeiten».

(Angela Hüppi)


Gemeinsam nach den Sternen greifen

Ob auf Nebenschauplätzen oder der grossen Bühne: Auch Tag zwei des Summits bot Denkanstösse durch viel Wissensvermittlung.

Am Panel «für Klimaschutz und nachhaltigen Tourismus» wurden Best-Practice-Beispiele in den Fokus gerückt sowie der Myclimate Hotel Award verliehen. Im Engagement für die Initiative «Cause We Care» von Myclimate haben  141 Betriebe schon 10,4 Millionen Franken für lokale Nachhaltigkeit mobilisiert. Gewinner des Hotel Awards ist das «Schloss Wart-egg» mit Gastgeber Richard Butz: «Wir pflegen einen umweltfreundlichen Umgang mit den Ressourcen. Sei es bei der Energiegewinnung, der Wahl der Lieferanten und Produkte oder der Bewirtschaftung unseres Gartens.»

Auf Flughöhe mit Astrophysiker

Der Schweizer und US-Amerikaner Thomas Zurbuchen war sieben Jahre Wissenschaftsdirektor der US-Luftfahrtbehörde NASA. Er verantwortete ein Jahresbudget von über 7,6 Milliarden Dollar und war für 8000 Mitarbeitende zuständig. Was ein Astrophysiker am Kongress der Gastfreundschaft zu tun hat? In seiner Rede sprach er über das beste Team unter dem besten Leader – ein Thema, das alle Anwesenden betrifft. Das Plenum war bis auf den letzten Platz besetzt. Packend vermittelte er seine Vision: Für das beste Team brauche es Menschen, die sich in ihrem Denken unterscheiden, sich dadurch herausfordern und gewillt sind, keine Grenzen anzuerkennen. Aber auch auf Nein-Sager würde er nie verzichten wollen. Sie seien es, welche die Herausforderungen schnell erkennen. Ein guter Chef müsse dann auch stetig lernen, gut hinzusehen und zuzuhören. Über Zielsetzung sagte er: «Je höher desto besser.» Sein Credo: «Visiere den Mond an. Verfehlst du ihn, wirst du vielleicht einen Stern treffen.» Und das sei immer noch besser, als sich nur in der Nähe des Bodens zu bewegen.

(Andrea Decker)


Mehr Informationen unter:

hospitality-summit.ch