Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Die subjektiven Urteile

Herrschen immer faire Bedingungen an Kochwettbewerben? Ein Kommentar von Jörg Ruppelt, Redaktor.

Jörg Ruppelt, Chefredaktor Hotellerie Gastronomie Magazin. (Illustration: Chi Lui Wong)

Knochenjob Kochkunst. Ich beobachte die nationalen und internationalen Wettstreite nun schon seit 25 Jahren. Die Themen und Programme haben sich teilweise verändert. Nicht aber der Aufwand, den die Einzelkämpfer oder Teams betreiben. Ganz zu schweigen von privatem Geld, das immer noch investiert werden muss. Ich ziehe vor allen den Hut. Ich bewundere Mario Garcia, dass er einen Final gewinnen will, den er gar nicht gewinnen kann. Denn seit es den Wettbewerb Bocuse d’Or gibt, das sind 30 Jahre, siegen meist entweder Franzosen oder Skandinavier. Zufall? Ich bewundere alle Teilnehmer vom «Goldenen Koch». Sie kämpfen um die wohl wertvollste Trophäe der Schweiz und einen Titel, der in den vergangenen Jahren mit einer Ausnahme an Talente ging, die in Crissier kochen. Zugegeben, nicht unverdient, denn das «Hôtel de Ville» ist eine der besten Adressen der Schweiz. Der Chef ein Genie. Ich bewundere die Junioren-Kochnati und die Kochnati, dass sie sich der harten Konkurrenz an der Weltmeisterschaft in Luxemburg stellen. Ich wünsche allen Wettkämpfern faire Bedingungen und den Juroren ein gutes Auge. Wer sich mit Berufskollegen auf grosser Bühne misst, muss sich im Klaren sein: Kochkunst ist nicht Fussball, bei dem das eine Tor mehr entscheidet. Kochkunst wird immer subjektiv beurteilt. 

(Jörg Ruppelt)