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Ein Lächeln verschenken

Die Gastkolumne – diese Woche von: Meta Hiltebrand, Gastgeberin von «Le Chef», Zürich, und Mitglied im Schweizer Kochverband skv

Meta Hiltebrand, Gastgeberin von «Le Chef», Zürich, und Mitglied im Schweizer Kochverband skv. (ZVG)

Die ersten Blätter sind gefallen und der Herbst ist da. Es dunkelt früher und schon brauchen wir unser Mäntelein. Die Gesichter sind nicht mehr von der Sonne erfüllt, auch die Sommerbräune ist weg, und bald ist der herrliche Winter da. Vergessen die schönen Tage mit viel Sonnenschein, vergessen die freien Tage, die wir gemeinsam im Freien erleben durften, vergessen, wie die warme Wiese roch und das kalte Nass sich auf unserer warmen Haut anfühlte. Ich sehe Gesichter, die nicht mehr lächeln, sondern hektisch durch die Stadt rennen. Sie drängen in den warmen Bus, hasten zur Arbeit oder knurren vor sich hin. Und genau jetzt schaue ich ganz besonders in die trüben Gesichter, die vergessen haben zu lächeln und das nur, weil der Winter kommt.

Doch mit dem Winter kommen auch die feinen Gewürze, die in der Luft so herrlich duften. Zimt, Vanille, oh wie sehr habe ich sie vermisst! Mir fällt auf, ich mag den Winterduft, nein, ich liebe ihn sogar. Ich freue mich auf die Weihnachtszeit und bastle schon jetzt an meinem Adventskalender für meine Liebsten, um ihnen in der Adventszeit täglich eine klitzekleine Freude zu machen. Schon denke ich an die Weihnachtsguetzli, die wir jedes Jahr mit viel Liebe und Hingabe backen, und an den schönen Tannenbaum, der festlich geschmückt ist und mich wieder von Herzen entzückt. Doch leise höre ich das Brummen der unzufriedenen Menschen, die vergessen haben, dass der Winter auch seine Sonnenseiten hat.

Nicht nur die freien festlichen Tage, die viele im Kreise ihrer Familie erleben dürfen, sondern dass die meisten das Glück haben, nicht alleine zu sein. Unser Glück, in unserem schönen Zuhause zu sein und am Tage noch von den wenigen Sonnenstrahlen kosten zu können. Ja, ich weiss, es ist erst Oktober, aber ich erinnere euch jetzt schon daran. Es braucht nicht die grossen Geschenke, um die Herzen zu berühren. Es braucht nicht viel Geld, um einen Menschen zu erreichen. Es reichen ein einziges herzliches Lächeln oder ein paar liebe Worte, ein Kompliment für die schöne Mütze, die man gestrickt bekommen hat. Es braucht weniger, als man denkt, um den Sommer zurück ins Herz zu holen.