Vom Coaching bis zum Lernenden-Austausch: Am Bildungsforum Restauration kamen viele Ideen für die Stärkung der Ausbildung zusammen.
Wie viele Branchen ist auch die Restauration derzeit mit grossen Fragen konfrontiert. Wie begeistern wir junge Menschen für unseren Beruf? Wie schaffen wir es, dass die Lernenden zu motivierten und engagierten Berufsleuten werden? Am Dienstag steckten Ausbildner, Lehrpersonen, Lehrabgänger und Serviceleitende am zweiten Bildungsforum des Berufsverbands Service/Restauration die Köpfe zusammen, um Antworten auf ebendiese Fragen zu finden.
Das Programm in der Sky Lounge des Berner Wankdorf-Stadions startete mit einer Podiumsdiskussion zum Stand und Ansehen der Ausbildung. Die Pflege des Berufs-Images war dabei grosses Thema. «Wir müssen aufzeigen, welche Zukunftsaussichten unser Beruf über Weiterbildungen oder Auslandaufenthalte bietet», sagte Jonathan Wepfer, der vor kurzem seine Lehre abgeschlossen hat. Laut Claudia Agthe, Berufsfachschullehrerin am Berufsbildungszentrum in Luzern, gilt es insbesondere die Eltern zu überzeugen. «Sie sind oft der wichtigste Faktor bei der Berufswahl.»
Um die Ausbildung selbst zu stärken, kam auf dem Podium das Thema Lernenden-Austausch zur Sprache. Kompetenzen, die der eigene Lehrbetrieb nicht abdeckt, könnten dabei anderswo erlernt werden. Monika Jans, die gemeinsam mit ihrem Mann die Krone Sihlbrugg/ZH führt und und im Betrieb als Chef de Service tätig ist, hat bereits Erfahrungen damit gesammelt und sieht im Austausch eine grosse Chance. «Eine solche Möglichkeit ist für die Jugendlichen sehr motivierend, alle Beteiligten würden davon profitieren», so Jans. «Was fehlt, ist eine Plattform, um interessierte Betriebe zu vernetzen.»
Nach dem Podium hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich in Workshops zu verschiedenen Themenbereichen eingehender auszutauschen. Mitunter ging es um die Frage, was gute Ausbildner ausmacht und welche Werkzeuge sie benötigen, um ihrer verantwortungsvollen Aufgabe nachkommen zu können. Die Teams waren sich einig, dass Ausbildnerinnen und Ausbildner mehr Unterstützung benötigen. Sei es mit einem einheitlichen Tool, in dem sie Informationen zur Berufsschule und ÜK erhalten, oder mit zusätzlichen Weiterbildungen im pädagogischen oder administrativen Bereich. Auch eine Möglichkeit zum Coaching, insbesondere wenn es Probleme gibt, fanden viele Teilnehmende sinnvoll.
Die zahlreichen Inputs des Forums gehen nun über in die Bildungskommission des Verbands. «Wir wollen in der Ausbildung unterstützen und so den Beruf stärken», sagte Präsident Wolfgang Pierer.
(Alice Guldimann)