Die Zürcher Unternehmerin Astrid von Stockar und ihr Lebenspartner Clemens Gregor haben das altehrwürdige Hotel Chesa Grischuna in Klosters/GR übernommen. Sie wollen den Glanz aus alten Zeiten wiederaufleben lassen.
Das Hotel Chesa Grischuna wurde im Jahr 1938 vom aus einer Bergführerfamilie stammenden Hans Guler eröffnet. Seither befand es sich in Familienbesitz und wurde zuletzt viele Jahre von Barbara Rios-Guler geleitet. Seit dem 1. November sind die Zürcher Unternehmerin Astrid von Stockar und ihr Lebenspartner Clemens Gregor die neuen Eigentümer des Hotels, wie es in einer Mitteilung heisst. Beide sind finanziell je hälftig beteiligt.
«Der Kauf ist eine Herzensangelegenheit für uns», erklärt von Stockar. «Ein Klosters ohne die legendäre Chesa Grischuna ist einfach undenkbar.» Sie war früher Journalistin und Produzentin beim Schweizer Fernsehen, seit 2016 ist sie CEO und Mitbesitzerin des Schweizer Hightech-Dentalhygiene-Unternehmens Swissdent AG. Sie und ihr Lebenspartner waren seit Jahren durch ein Ferienhaus mit Klosters verbunden.
Die Chesa wurde in den 40-er und 50-er Jahren berühmt, als Hollywood-Grössen wie Greta Garbo, Audrey Hepburn, Bing Crosby und Gene Kelly hier logierten. Dies bescherte dem Hotel den Übernahmen «Hollywood on the rocks». Das Gästebuch, das im Safe verwahrt wird und nur mit Samthandschuhen durchgeblättert werden darf, ist ein Zeugnis dieser Zeit. Vor zwei Jahren erhielt die Chesa Grischuna die Auszeichnung «Historisches Hotel des Jahres 2020».
Im Gourmet-Restaurant des Hauses kocht der aus Österreich stammende Küchenchef Ronald Fressner, der für seine Küche mit 15 Gault Millau Punkten ausgezeichnet wurde. Als Gastgeber konnten die neuen Eigentümer den Restaurantchef des legendären Walserhofs, Herbert Moser, für die Chesa gewinnen.
Die neuen Eigentümer wollen die Chesa möglichst so erhalten, wie sie ist. «Moderne Hotelmanagement-Systeme müssen aber auch hier eingeführt werden», sagt Clemens Gregor. «Doch den Kern dieses geschichtsträchtigen Hauses werden wir natürlich nicht verändern.» Der alte Glanz soll aber wieder aufleben: «Wir werden alles daransetzen, dass bald wieder illustre Gäste zu uns kommen.»
(mm/agu)