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Grindelwald setzt auf Agrifood

Kulinarik mit regionalen Produkten hat für den alpinen Tourismus grosses Potenzial.

Das Bergdorf will mit dem Agrifood-Projekt Touristen anlocken. (Adobe Stock)

Eine Gästebefragung in Grindelwald und Engelberg hat gezeigt, dass Produkte aus der regionalen Landwirtschaft vor allem von Touristen aus Europa sehr geschätzt werden. Insbesondere das Gästesegment mit Affinität zu edlen Speisen kann mit einer ganzheitlichen Kulinarik-Strategie angesprochen werden.

Mit dem Projekt sollen im Bergdorf längerfristig bis zu 35 neue Arbeitsplätze entstehen.

Diese Erkenntnisse stiessen in Grindelwald bei verschiedenen Ansprechpartnern auf grosses Interesse. Von einer touristischen Positionierung mit regionaler Kulinarik, so war man sich in Grindelwald sicher, profitieren Landwirtschaft, das verarbeitende Gewerbe und auch Hotellerie und Gastronomie. 

Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Grindelwalds

Ausgehend von diesem Potenzial entwickelten die Bauernvereinigung Grindelwald, die ortsansässige Eigermilch AG, Grindelwald Tourismus und der Verein Eigerness eine touristische Strategie, die auf landwirtschaftliche Produkte setzt. Hervorgegangen ist das Projekt «Agrifood und Tourismus Grindelwald». Dieses verfolgt das Ziel, die landwirtschaftlichen Rohstoffe – vor allem Milch und Fleisch – lokal zu qualitativ hochwertigen Produkten zu verarbeiten, in der Gastronomie und Hotellerie abzusetzen sowie im Detailhandel zu vermarkten. Die organischen Reststoffe aus Landwirtschaft, Gastronomie und Lebensmittel-Detailhandel sollen in einer neuen Biogasanlage als Energielieferant für die Herstellung von Käse, Milch- und Fleischprodukten verwertet werden. Der so angestossene Kreislauf wird einen wesentlichen Beitrag zur  nachhaltigen Entwicklung leisten.

Die Entwicklung dieses regionalen Food-Produktionssystems mit einem lokalen Absatzpotenzial von jährlich über 1,3 Millionen Logiernächten und ebenso vielen Tagesgästen verspricht eine erhebliche zusätzliche Wertschöpfung und Beschäftigung in Grindelwald. Je nach Szenario kann damit mit einer jährlichen Wertschöpfung von mindestens drei Millionen Franken gerechnet werden. Das zeigen vergleichbare Food-Projekte in anderen Destinationen im Schweizer Alpenraum.

(rma)


Die sieben Pfeiler

Das Projekt «Agrifood und Tourismus Grindelwald» umfasst folgende sieben Teilprojekte: Fleischverarbeitung, Eigermilch AG, Food Event Grindelwald-Eiger, E-Marketing, Produktvermarktung, Biogasanlage, Reifelager für Käse und Fleisch. Für die örtliche Gastronomie dürfte vor allem der neue Food Event interessant sein. Damit sollen «Foodies» angesprochen werden, die man für eine Reise nach Grindelwald gewinnen möchte. Der Food Event steht im Zeichen der Kulinarik mit «Alpine Excellence» unter Verwendung lokaler Landwirtschaftsprodukte. Die Gastronomie- und Hotelbetriebe können sich beteiligen, indem sie während des Food Events spezielle Menüs kreieren.