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Hotels bilden nicht nur Gastgewerbler aus

Von Haustechniker bis Kosmetikerin – für den reibungslosen Hotelbetrieb sind mehr Berufe nötig, als viele denken. Einige Hotels bilden diese Fachleute auch gleich selber aus.

  • Für Handwerker sowie andere nichtgastgewerbliche Berufe sind Hotels ein äusserst interessanter und abwechslungsreicher Ausbildungsort. (Adobe-Stock)
  • Yonathan Techlom, Fachmann Betriebs­unterhalt im zweiten Lehrjahr. Im Hotel gibt es stets etwas zu reparieren. Das gefällt ihm.
  • Nina Vesti ist Mediamatikerin EFZ im zweiten Lehrjahr. Besonders gefällt ihr am Ausbildungsort Hotel das internationale Flair.
  • Hamid Nurce ist Logistiker im ersten Lehrjahr. Er sieht es als Ehre und Privileg an, seine Lehre in einem Hotel machen zu dürfen.

Das Grand Resort Bad Ragaz in Bad Ragaz/SG ist als Top-Aus­bildungsbetrieb zertifiziert. Zurzeit machen dort 28 Lernende eine Lehre. Darunter eine Mediama­tikerin, zwei Informatiker, ein Logistiker und ein Fachmann Betriebsunterhalt. Neu wird im August auch eine Kosmetikerin ihre Grundbildung be­ginnen. In Zukunft sollen weitere nicht­gastgewerbliche Berufe dazukommen.

Perfekt verzahnt

«Die Berufsbildung und Weiterentwicklung von Nachwuchskräften ist uns ein grosses Anliegen. Deshalb versuchen wir, auf allen Ebenen Weiterentwicklung zu fördern und unsere künftigen Fachkräfte selbst auszubilden», sagt Astrid Kaiser. Sie ist Chief of People & Culture im Grand Resort Bad Ragaz. Um einen Betrieb wie das Grand Resort reibungslos am Laufen zu halten, benötigt es unterschiedliche Spezialisten. Diese müssen wie die Zahnräder eines Uhrwerks perfekt ineinander greifen und zusammenarbeiten.

Eines dieser Zahnräder ist Hamid Nurce. Er macht eine Lehre als Logistiker und arbeitet in der Abteilung Einkauf. «Ich könnte es mir nicht besser vorstellen», schwärmt Hamid Nurce vom Grand Resort als Ausbildungsstätte. Im Unterschied zu seinen Berufsschulkollegen hat er kaum externe Aufgaben wie etwa das Verschicken von Paletten. Dafür hat er im Hotel mehr mit verschiedensten Waren zu tun, die richtig gelagert und innerhalb des Resorts bewegt werden müssen.

Ebenfalls im Grand Resort Bad Ragaz die Lehre macht Nina Vesti. Sie ist angehende Mediamatikerin und als solche der Abteilung IT unterstellt. Bei Gesprächen mit Berufsschulkolleginnen und -kollegen sei ihr aufgefallen, dass einige sehr projektorientiert arbeiten und andere die ganzen vier Lehrjahre in der gleichen Abteilung verbringen. «Ich finde es spannend, in vielen verschiedenen Bereichen des Resorts zu arbeiten und unser Fünfsternehotel gegen aussen zu repräsentieren.»

Als einzige Mediamatiker-Lernende habe sie im Alltag wenig mit den anderen Lernenden des Resorts zu tun. «In einigen Abteilungen komme ich aber mit den KV-Lernenden in Kontakt. Zudem machen wir regelmässig gemeinsame Ausflüge mit allen Lernenden.»

Integriert, aber doch exotisch

Es gibt auch kleinere Betriebe, die nichtgastgewerbliche Lernende ausbilden. Das Art Deco Hotel Montana in Luzern ist der Lehrbetrieb von Yonathan Techlom. Er wird zum Fachmann Betriebsunterhalt ausgebildet und ist im zweiten Lehrjahr. «Unser Leiter Technik ist Ausbildner für den Beruf Fachmann Betriebsunterhalt. Da es nicht viele Lehrbetriebe gibt, haben wir uns mit Blick auf die Zukunft entschieden, auch diesen Beruf in unserem Haus auszubilden», erklärt Maxime Winz. Sie ist Leiterin Human Resources im Art Deco Hotel Montana.

Yonathan Techlom gefällt an seiner Ausbildung, dass sie viele Berufe miteinander verbindet und dass das Hotel ein abwechslungsreicher, spannender Arbeitsort ist. «Im Vergleich zu meinen Berufsschulkollegen habe ich weniger Reinigungs- und Gartenarbeiten, aber mehr Reparaturen zu erledigen.» Der angehende Fachmann Betriebsunterhalt fühlt sich im Kreis der zwölf gastgewerblichen Lernenden des «Montana» gut integriert. Manchmal jedoch käme er sich seines Berufes wegen auch ein bisschen wie der Exote im Team vor.

(Riccarda Frei)


Mehr Informationen unter:

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