Der Titel landet dieses Jahr beim Küchenchef des Fünf-Sterne-Hotels Castello del Sole in Ascona.
Karl Wild verdeutlicht: «Mattias Roock stand unter gewaltigem Druck als Nachfolger der beliebten Castello-Ikone Othmar Schlegel. Er hat diesem Druck standgehalten, arbeitet mit Leidenschaft an den kleinsten Details und ist noch über sich hinausgewachsen. Zudem ist er auch menschlich toll, ein bescheidener Typ.» Seit 2017 leitet Roock die Küche des Fünf-Sterne-Hauses im Tessin. Seine Wurzeln hat der 37-Jährige im hohen Norden Deutschlands – dort wo auch seine Eltern in zweiter Generation einen Gastronomiebetrieb führen. Sein Können hat er bereits mehrmals unter Beweis gestellt, so war Roock direkt nach der Lehre 2001 Olympiasieger mit der deutschen Jugend-Nationalmannschaft und im selben Jahr Kochweltmeister. Danach folgten Arbeitsstationen bei Gordon Ramsay in London, bei Kempinski in St. Moritz, Shanghai und Doha.
Was Mattias Roock mit seinem 25-köpfigen Team in der Küche produziert, hat einen starken lokalen, regionalen und saisonalen Bezug. Die Voraussetzungen dafür sind optimal, da zum Castello del Sole der Landwirtschaftsbetrieb Terreni alla Maggia gehört. Hier werden in direkter Nachbarschaft auf den fruchtbaren Ausläufern des Maggia-Deltas unter anderem Wein, Polenta, Spargel, Mais, Grüntee und der «Loto Risotto Reis» angebaut. Mit seinem eigens kreierten Menu «Sapori del Nostro Orto» – «die Aromen unseres Gartens» überzeugt er und wird unter anderem hierfür vor kurzem mit einem Michelin-Stern und 17 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet. Karl Wild: «Wie ich gehört habe, ist der zweite Michelin-Stern nicht mehr weit.»
Fehlt dem Küchenchef eine Geschmacksnuance, baut er diese auch gerne selbst im hoteleigenen Kräuter- und Gemüsegarten an. Zum Beispiel wurden dieses Jahr ein Granatapfelbaum, Maulbeeren und ein Wildkräuterbeet ergänzt.
(she/eps)