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«Mir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn ich Tische abräume»

Den elterlichen Gastronomiebetrieb einmal zu übernehmen, ist für Patric Scott kein Thema. Dennoch sieht man den Entertainer gerade besonders oft im Restaurant Schloss Sargans.

Patric Scott ist seit 19. Juli im Musical Saturday Night Fever in der Rolle des Bobby auf der Walensee-Bühne zu sehen. (Bild ZVG)

HGZ: Patric Scott, Sie sind Musiker, Schauspieler, Entertainer und Wirtekind. Gibt es Parallelen zu Gastronomie und Showbusiness?

Patric Scott: Ja, die gibt es. In beiden Branchen muss man ehrgeizig sein, einen starken Willen haben und immer dranbleiben, um voranzukommen. Man muss repräsentieren können und ein gutes Auftreten haben. Gleich sind auch die langen Präsenz- und unregelmässigen Arbeitszeiten und dass man dann im Einsatz ist, wenn andere frei haben. Im Musical wie im Restaurant gibt es Hauptdarsteller. Deren Leistung ist immer nur so gut, wie die des Teams, das sie umgibt.

Gibt es auch Unterschiede?

Obschon singen, schauspielern und tanzen physisch anstrengend ist, empfinde ich das Arbeiten im Gastgewerbe als körperlich härter. Ein weiterer Unterschied ist, dass wir Künstler in noch häufiger wechselnder Zusammensetzung arbeiten als die Gastgewerbler.

Ihre Eltern führen ein Restaurant. Wie hat Sie das geprägt?

Ich habe gelernt, dass man für Erfolg hart und diszipliniert arbeiten muss. Natürlich fand ich es als Jugendlicher nicht immer toll, im Betrieb mitzuarbeiten und mir so mein Taschengeld verdienen zu müssen. Aber jetzt bin ich froh um diese Erfahrung. Es fällt mir auch heute noch kein Zacken aus der Krone, wenn ich zu Hause einspringe und Tische abräume, wenn Not am Mann ist. Den Betrieb später einmal selber zu übernehmen, kommt für mich jedoch nicht in Frage. Ich finde das Gastgewerbe toll, habe aber nicht die gleiche Leidenschaft dafür wie meine Eltern.

Zurzeit spielen Sie auf der Walensee-Bühne im Musical Saturday Night Fever mit. Sind Sie nun öfter im Schloss Sargans anzutreffen?

Ja, praktisch jeden Tag. Während der Spielzeit wohne ich in Gams bei meinen Eltern und komme zum Essen ins Restaurant. Allerdings esse ich vier, fünf Stunden vor der Aufführung nur etwas Kleines. Mit vollem Magen kann ich nicht gut singen. Auch sonst bin ich oft im «Schloss Sargans», da ich dort exklusive musikalische Events wie das Musical-Dinner oder den Musical-Krimi organisiere. Dies übrigens schon seit ich 13 Jahre alt bin.

Sie sind in China in einer TV-Show mit über 800 Millionen Zuschauern aufgetreten, singen dann aber auch in kleinen Lokalen. Was machen Sie lieber, grosse Shows oder kleine Konzerte?

Es ist für einen Künstler selbstverständlich herrlich, vor grossem Publikum aufzutreten. Aber ganz ehrlich gesagt: Kleine, intime Anlässe wie das Musical-Dinner im Schloss Sargans, der Auftritt in einem Pub oder auf der Walensee- Bühne sind mir persönlich viel lieber. Ich finde, diese Auftritte sind nachhaltiger. Ich spüre das Publikum besser, kann direkter auf es eingehen. Das ist zwar schwieriger und fordernder, aber für mich als Künstler auch spannender. Zudem entstehen im kleineren Kreis oft wunderschöne, sehr spezielle und magische Momente.

(Interview Riccarda Frei)


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