Brot war bei Laura Meister zu Hause immer ein Thema. Dass sie selber Bäckerin-Konditorin werden könnte, war eine Frage der Zeit.
In der Nähe von Stuttgart geboren, absolvierte Laura Meister das Gymnasium. «Nach dem Abitur durchlief ich einen Freiwilligendienst als ‹Missionarin auf Zeit› in einem Kinderheim und einem Kindergarten in Dili, der Hauptstadt Osttimors in Südostasien», erzählt Laura. Im August 2016 kehrte sie zurück.
Während Lauras Abwesenheit besuchte ihre Mutter einen Weiterbildungskurs und unterhielt sich mit einem Bäcker über die Zukunft des Berufes. Das wäre etwas für meine Tochter, dachte die Mutter. Denn Brot war im Hause Meister seit längerem ein Thema. «Als Kind hatte ich Probleme mit Weizen», sagt Laura, «deshalb begann meine Mutter, mit UrDinkel zu backen. Das fand Anklang. Heute bäckt sie an zwei Tagen für den Verkauf. Sie war es auch, die die Richemont-Fachschule anrief und nach einer Lehrstelle fragte.» Richemont vermittelte Laura Meister an Josef Kreyenbühl, der einen Steinwurf von der Fachschule entfernt eine Bäckerei-Konditorei betreibt. «Nach zwei Tagen Schnuppern unterschrieb ich den Vertrag und begann meine Lehre etwas verspätet Mitte September.»
«Der Beruf ist vielfältig, kreativ, abwechslungsreich und vor allem machen mir die Arbeiten wirklich Spass», sagt Laura. «Mit Bäcker-Konditor lerne ich in der Schweiz, anders als in Deutschland, gleich zwei Berufe.» Knapp ein halbes Jahr in der Lehre, meldet sich Laura Meister, Mitglied des sbkpv, für den Wettbewerb Brot-Chef an. Unter dem Motto «Typisch schweizerisch» kreierte sie Spezialbrote und Kleingebäck aus ihrem Lieblingsgetreide, dem UrDinkel. Damit überzeugte sie die Jury und siegte in der Kategorie Lernende.
(GAB)