Seine ersten Röstungen machte der Barista in einer Popcorn-Maschine. Nun ist er erster Schweizer Röstmeister und fliegt an die Weltmeisterschaft.
Panagiotis Megalessis, nach nur zwei Jahren in der Röster-Szene gehen Sie bereits an die Weltmeisterschaft. Tolle Leistung.
Panagiotis Megalessis: Ja, das ging tatsächlich schnell. Ich begann vor neun Jahren als Barista, und sieben Jahre lang wuchs die Faszination fürs Rösten. Also machte ich kleine Experimente – damals noch in meiner Popcorn-Maschine (lacht). Jetzt röste ich bis zu acht Tonnen pro Jahr.
Am Wettbewerb sollten Sie aus vier Kaffees einen sortenreinen und eine Mischung rösten. Eine einfache Aufgabe?
Mit einer Maschine zu arbeiten, die man nicht kennt, ist für jeden Röster schwierig. Hinzu kam, unter Zeitdruck genau zu analysieren, welche Aromen man betonen möchte. Das war nicht einfach.
Waren Sie mit der Bohnenauswahl zufrieden?
Sie waren charakteristisch sehr unterschiedlich – das machte es aber auch spannend. Der Single Origin war ein mexikanischer Kaffee: sehr süss, mit starken Noten von Schokolade, Honig und Gewürzen.
Und bei der Mischung?
Dort röstete ich jede Sorte einzeln. Der kenianische Kaffee war sehr hart, ich musste aggressiver und schneller rösten, um das Aroma der getrockneten Früchte und der Johannisbeere rauszuholen. Der brasilianische war hingegen ganz weich. Ich röstete langsam, um die schöne Nussnote hervorzuheben. Die indonesischen Bohnen waren eher würzig. Alle drei in Kombination ergaben einen nussig-fruchtigen, aber dennoch würzigen Geschmack.
Der Ort steht zwar noch nicht fest, doch Sie vertreten die Schweiz an der Weltmeisterschaft. Was möchten Sie bis dahin noch verbessern?
Ich werde sicherlich wieder mit einem Experten trainieren. Eventuell steht mir Patrik Hosennen, der Schweizer Cup-Tasting-Meister, zur Seite. Und dann heisst es: üben, üben, üben.
(Interview Anna Shemyakova)
Der 45-Jährige mit griechischen Wurzeln arbeitet in der Solothurner Stadtrösterei.
Bereits dreimal nahm er an Wettbewerben teil und wurde unter anderem im Latte Art und Brewers Cup ausgezeichnet.