Obwohl die Schneesituation dem Schweizer Wintertourismus keine einfache Saison beschert hat, zeigt sich die Branche bisher insgesamt zufrieden.
Die Wintersaison neigt sich langsam ihrem Ende entgegen. Schweiz Tourismus hat deshalb in der Branche nach einer ersten Bilanz gefragt. Und es sieht insgesamt gut aus: Destinationen und Regionen, aber auch Betriebe wie Bergbahnen, Unterkünfte, Gastronomie und Attraktionen melden insgesamt Zuversicht und vielerorts Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr, wie es in einer Mitteilung heisst.
Ausnahme sind die Frequenzen im Berggebiet: zahlreiche alpine Destinationen und Anbieter beobachteten in der Folge von Wärmeeinbrüchen und Schneemangel weniger Tages- und Wochenendausflüge. Dem Tourismus in den Städten sowie auf dem Land dagegen hätten die Wetterkapriolen offensichtlich weniger geschadet.
Schneearme Perioden sowie Wärmeeinbrüche wie in diesem Winter seien nichts Neues für den Schweizer Tourismus, heisst es weiter. Die betroffenen Destinationen seien kreativ und Alternativangebote hoch im Kurs. «Die bewusste Strategie, in den vergangenen Jahren auch auf Nicht-Ski-Angebote zu setzen, hat sich ausbezahlt», lässt sich Flurin Riedi, Direktor Gstaad Saanenland Tourismus (BE), zitieren. Wellness, Thermalbäder, aber auch das Outdoor- oder Natur-Erlebnis generell sowie schneeunabhängige Sportarten wie Wandern bildeten und beliebte Bestandteile des aktuellen Winterangebots.
Nach der Pandemie stellen viele Branchemitglieder fest, dass die Reiselust auf hohem Niveau zurück ist. «Die Angst vor der Pandemie ist praktisch komplett verschwunden, jedoch haben sich neue Selbstverständlichkeiten ergeben», erklärt Karl-Heinz Ammon, Direktor Hotel Cresta Flims-Waldhaus (GR). Dies seien vor allem höhere Ansprüche an Flexibilität und Stornierungsbedingungen. Während viele Gästegruppen schon zurück sind, dauert die Rückkehr bei den asiatischen Gästen noch etwas an.
(mm/agu)