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Schweizer Weine liegen ihm am Herzen

Der Sommelier und Leiter des Restaurants Igniv by Andreas Caminada in Bad Ragaz wurde vom Restaurantführer Gault Millau als bester seines Fachs ausgezeichnet.

Francesco Benvenuto schenkt gerne aus 3- und 6-Liter-Flaschen aus. (ZVG)

Im Restaurant Igniv by Andreas Caminada soll nicht nur das Essen, sondern auch dieselbe grossformatige Weinflasche im ganzen Restaurant geteilt werden. Dieser Meinung ist der von «Gault Millau» frisch gekürte Sommelier des Jahres 2018. «Zu unserem Esserlebnis biete ich allen Gästen sehr gerne Wein aus derselben Flasche glasweise an», erläutert Francesco Benvenuto. Diese so genannten Weinreisen führen durch die Bündner Herrschaft, die Champagne oder durch die ganze Welt. Besonders Champagner benötigt viel Aufklärung am Tisch, aber auch Feingespür, um den komplexen Aromen der Speisen gerecht zu werden. Denn es stehen sehr unterschiedliche Gerichte zeitgleich auf dem Tisch.

Denkt der Sommelier, dass ihm dieses Vorgehen zur begehrten Auszeichnung verholfen hat? «Diese Weinreisen können ein Mosaikstein sein», gibt er nach einigem Überlegen als Antwort. «Ich stehe hinter der Qualität der Schweizer Weine und bringe das wohl rüber, weil ich Spass daran habe und sie auch selber gerne geniesse.» Aber eigentlich zeichne ihn die Freude am Gastgebersein aus: «Wir arbeiten toll als Team zusammen, weil wir lieben, was wir machen.» Die Auszeichnung sei etwas Grossartiges – jeder im Beruf hoffe darauf. Sie diene als Anerkennung und tue deshalb gut. Sie zeige, dass man am richtigen Ort sei und die richtigen Entscheidungen getroffen habe.

Seit 2010 arbeitet Francesco Benvenuto als Sommelier. «Gewünscht habe ich mir den Titel schon, aber dass ich ihn so schnell erhalte, das dachte ich nicht», so der 35-Jährige bescheiden. Im Restaurant Igniv by Andreas Caminada hat er seit der Eröffnung im Dezember 2015 zudem die Funktion des Restaurantleiters inne. Als Francesco Benvenuto 2013 die Stelle als Chef Sommelier in der «Äbtestube» antrat, traf er auf einen beachtlich bestückten Weinkeller. Diesen hat er nun auf stolze 500 Positionen mit mehr Tiefe ausgebaut und seinen Stil hineingebracht. Eine Arbeit, die nie aufhöre, die Weinkarte sei immer in Entwicklung. «Ich mag Weine mit kühler Stilistik, die für Trinkfreude sorgen und die Identität ihres Anbaugebiets zeigen.»

Der Schwerpunkt liegt auf Flaschen aus der Bündner Herrschaft und dem Burgund. Die Champagne baut er aus. Seine aktuelle Neuentdeckung ist ein Pinot Noir, Jahrgang 2015, von Christof Ruof aus Fläsch mit Rebberg in Jenins, von dem nur drei Fässer hergestellt wurden. «Dieser Winzer geht seinen eigenen Weg, macht kühle, unfiltrierte, strukturierte Weine.»

(Sarah Sidler)


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