Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Tiago Silva: «Aufs Detail kommt es an»

Tiago Silva hat im November 2015 die Servicemeisterschaft des Berufsverbandes Restauration bvr gewonnen. Bald gibt der 32-Jährige den Titel ab.

Der Servicemeister 2016 hat sich vom Tellerwäscher zum Pächter eines Hotels hochgearbeitet. Der Titel half ihm dabei. (ZVG)

HGZ: Tiago Silva, was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Ihren Sieg an der Servicemeisterschaft 2015 zurückdenken?

Tiago Silva: Es war unglaublich! Ich denke sehr gerne an die Servicemeisterschaft zurück. Der Tag der Preisverleihung war einer der wichtigsten in meinem Leben. Er hat mir Tür und Tor für meine Zukunft geöffnet.

Was ist seither passiert?

Der Sieg hat mir unglaublich viel Motivation und Energie gegeben. Ohne ihn wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Ich betreibe als Pächter und Manager das Charme Hotel Osteria Carletti in Bedano bei Lugano. Nach dem Sieg war die richtige Zeit, um dieses Projekt als Selbständiger anzugehen.

Und, hat sich der Mut gelohnt?

Und wie, es läuft perfekt! Die Zimmer sind sehr oft besetzt und das Restaurant läuft gut.

Sind Sie traurig, dass Sie den Titel Servicemeister 2016 nach der Igeho abgeben müssen?

Nein, überhaupt nicht. Ich will den Weg für die nächste Generation freigeben. Jetzt ist die Zeit reif für einen neuen Servicemeister. Ihm oder ihr gehört die Zukunft. Gerne lade ich den Gewinner in mein Hotel im Tessin ein, um gemeinsam fachzusimpeln.

Was hat Ihnen der Titel neben Ruhm und Ehre sowie ihrem kleinen Hotel sonst noch gebracht?

Ich habe eine einmonatige Stage in Dubai gewonnen. Das war wichtig für meine Karriere und hat mich auch persönlich weitergebracht. Zudem hat mir das «Grand Resort Bad Ragaz» eine Stelle als F&B-Manager angeboten und hätte die dafür benötigte Ausbildung bezahlt. Und natürlich habe ich viele spannende Menschen kennengelernt.

Was raten Sie den Teilnehmern der Servicemeisterschaft?

Ich sage immer dasselbe: Am Schluss sind alle gut, das Detail macht jedoch den Unterschied. So habe ich zum Beispiel das Menü auf eine runde Speisekarte von Hand geschrieben. Geholfen hat mir dabei ein Kalligraf. Alle anderen haben die Speisekarte auf einem A4-formatigen Blatt ausgedruckt. Ausserdem liegt bei mir immer ein Etui voller Lesebrillen auf dem Tisch für Gäste, die ihre Brille zu Hause vergessen haben und die Speisekarte ohne sie nicht lesen können. Das ist ein kleines Detail mit grosser Wirkung und hat den Juror an der Servicemeisterschaft beeindruckt. Oder ich habe Lebensmittel, die im Essen vorkommen, als Tischdekoration benutzt. Wichtig ist jedoch, dass man diese Details kommuniziert, damit sie auch wahrgenommen werden. Mit den Gästen zu reden, ist sowieso ein ganz wichtiger Punkt am Wettbewerb.

Werden Sie an der kommenden Igeho am Stand des Berufsverbandes Restauration bvr anzutreffen sein?

Aber natürlich! Ich werden während zwei Tagen in Basel sein und die Gäste im VIP-Bereich der Hotel & Gastro Union bedienen. Zudem habe ich die Ehre, dem kommenden Servicemeister 2018 Medaille und Geschenke zu übergeben. Darauf freue ich mich.

(Interview Sarah Sidler)


Mehr Informationen unter:

www.servicemeisterschaft.ch