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«Unsere Küche macht Athleten noch fitter»

An der Fachtagung «Gemeinsam weiterkommen» spricht Christoph Schär über das Thema personalisierte Ernährung.

  • Christoph Schär hält für Spitzensportler insgesamt 900 Gerichte bereit. (Bilder ZVG)
  • Die Athleten können sich ihren Teller am Buffet selbst zusammenstellen.

Sie sind Executive Chef im Spitzensportzentrum OYM in Cham/ZG. Wen verpflegen Sie dort?
Wir verpflegen rund 150 Spitzensportler aus über zehn verschiedenen Sportarten. Unser Hauptkunde ist der EV Zug, der mit drei Profiteams bei uns trainiert. Zusätzlich erhalten die 80 OYM-Mitarbeitenden die gleiche Verpflegung wie die Athleten.

Wie viel Prozent des Trainingserfolgs kann die Ernährung Ihrer Meinung nach ausmachen?
Das ist sehr individuell. Wir sind aber überzeugt, die Athleten in drei Bereichen entscheidend unterstützen zu können: Die Ernährung fördert die im Training ausgelösten Adaptionen, maximiert die Leistung in Wettkämpfen und trägt zu einem nachhaltigen und gesunden Lebensstil bei.

Ihre Gerichte sind individuell auf die einzelnen Sportler zugeschnitten. Wie wird bestimmt, was sie benötigen?
Im OYM verfolgen wir die personalisierte Ernährung. Es gibt also nicht das OYM-Ernährungskonzept per se, sondern wir halten uns an diverse Standards. Hierzu gehört neben dem konsequenten Einsatz von Bio-Produkten auch der Verzicht auf Alkohol in allen Gerichten. In Absprache mit unseren Ernährungswissenschaftlern stellen wir täglich ein frisches Buffet zur Verfügung, an dem sich die Athleten frei bedienen können.

Künftig soll das Buffet noch personalisierter werden?
Genau, in Zukunft werden Live-Bildschirme die aktuell geschöpften Nährstoffe anzeigen sowie eine Empfehlung, welche Nährstoffe noch geschöpft werden sollten, um den optimalen Bedarf zu decken. Die Daten sind personalisiert und werden in Tests stetig aktualisiert.

Nahrung ist ja nicht nur funktional, sondern soll auch schmecken. Gibt es ein Gericht, das besonders beliebt ist?
Bei den Jungen sind unsere Chicken Fingers sehr beliebt. Diese sind ein gutes Beispiel dafür, wie man aus einem Fast-Food-Gericht wie Chicken Nuggets aus der Fritteuse mit dem Fachwissen unserer Diätköche ein nicht nur gesünderes, sondern auch viel schmackhafteres Gericht aus dem Ofen, ganz ohne Fett, zubereiten kann.

Im OYM gibt es auch eine Kaffeebar. Ist Kaffee gesund?
Koffein war bis 2004 auf der Doping-Liste und hat nach wie vor positive Auswirkungen auf den Körper während eines Wettkampfes. Allerdings kommt es sehr auf die Menge, den Zeitpunkt und vor allem die Sportart an. Zusammen mit unserer Barista haben wir einen Cold-Brew-Shot mit 200 Milligramm Koffein kreiert, den wir den Sportlern vor Wettkämpfen geben.

Die Forschung am OYM soll letztlich der gesamten Schweizer Bevölkerung zugute kommen. Inwiefern?
Ernährungsstudien sind teuer und schwer über längere Zeit durchzuführen. Zudem werden sie teils durch Firmen bezahlt und sind daher mit Vorsicht zu geniessen. Das OYM hingegen ist unabhängig und setzt die Gesundheit der einzelnen Athleten in den Mittelpunkt. An der Fachtagung wird man anhand praktischer Beispiele mehr dazu erfahren.

(Interview Angela Hüppi)


Fachtagung

Gemeinsam weiterkommen

Fachtagung des Schweizer Kochverbands und des Berufsverbands Bäckerei & Confiserie.

Zeit und Ort

Montag, 13. März, von 8.45 bis 18.15 Uhr, im Casinotheater Winterthur

Tagungskosten

Lernende 20 Franken Mitglieder 80 Franken Pistor-Kunden 100 Franken Nicht-Mitglieder 150 Franken

Anmeldung und Programm

Fachtagung des Schweizer Kochverbands und des Berufsverbands Bäckerei & Confiserie

Presenting Partner: Pistor