Beim Vergleich der Arbeit in der Wäscherei in einem Alterszentrum und in einem Hotel zeigen sich zahlreiche Parallelen.
Saubere Wäsche ist wie das stille Örtchen – die Visitenkarte in jedem Hotel, Heim oder Spital. Viele Betriebe waschen einen Teil ihrer Wäsche selber und den Rest lassen sie waschen oder mieten sie von einem Wäscheservice. «Wir waschen die Frotteewäsche sowie die Berufskleidung von unseren Mitarbeitenden im Haus», sagt Nicole Manser, Leiterin Housekeeping im Hotel Säntispark in Abtwil/SG. Die Tisch- sowie die Bettwäsche lassen sie in der Wäscherei Bodensee in Münsterlingen/TG waschen.
Da sie teilweise sehr viel Wäsche benötigen – das Haus verfügt über 246 Betten –, sei dies einfacher in der Handhabung. «Vor allem ist Wäsche sehr teuer und daher macht das Mieten Sinn», sagt Nicole Manser, die im Jahr 2020 den Berufswettbewerb «Housekeeper» gewonnen hat. Ebenfalls einen Teil der anfallenden Wäsche lässt Nadja Perozzo, Leiterin Hauswirtschaft im Alterszentrum Adlergarten in Winterthur/ZH, extern waschen. Die Kleidung der Bewohnerinnen und Bewohner waschen sie und ihr vierköpfiges Team jedoch selbst.
Die Arbeiten in der Wäscherei im «Adlergarten» sind in verschiedene Dienste aufgeteilt. Das heisst, dass jemand beispielsweise die Schmutzwäsche sortiert und wäscht. «Gerade in einem Alterszentrum kann die Wäsche der Bewohnenden sehr stark verschmutzt sein.» Die Mitarbeitenden müssten verhindern, dass es zu einer Kontamination mit sauberer Wäsche kommt, daher sei dieser Dienst räumlich und personell von den anderen getrennt. Ihre Teammitglieder arbeiten immer wieder in anderen Diensten, damit die Arbeit nicht eintönig wird.
Zu den Diensten gehören beispielsweise der Hemdendienst, bei dem man viel bügeln muss. Oder beim Kleiderdienst wird die saubere Wäsche der Bewohnenden sortiert, zusammengelegt und auf Flecken oder beschädigte Stellen kontrolliert. Im Hotel Säntispark ist die Schmutz- von der Sauberzone ebenfalls räumlich getrennt. «Mit solchen Verschmutzungen wie in einem Altersheim sind wir kaum konfrontiert», gibt Nicole Manser zu bedenken.
Die Menge an Wäsche unterscheidet sich in beiden Betrieben stark: «Je nach dem wie viele Bewohnende bei uns sind, waschen wir 900 bis 1000 Kilo Wäsche pro Woche», sagt Nadja Perozzo. Wenn eine Grundreinigung anfalle, erhöhe sich die Menge stark. Im Alterszentrum Adlergarten werden Putzlappen und Wischmopps, die Bettinhalte und die Bewohnerwäsche in der eigenen Wäscherei gewaschen. Etwa ein Drittel dieser Menge fällt im Hotel Säntispark an. «Es kommt dabei darauf an, wie viele Anlässe bei uns stattfinden», erklärt Nicole Manser.
Damit die Wäsche möglichst lange schön bleibe, sei es wichtig, diese nach Waschanleitung zu pflegen. Aus Umweltgründen sollte man nicht zu viel Waschmittel verwenden und die Temperaturen nicht zu hoch wählen. In beiden Betrieben gelangt das Waschmittel mittels einer Dosieranlage in die Waschmaschinen. «Das spart auch eine Menge Geld», erklärt Nicole Manser. Für beide Fachfrauen gehören die Flecken auf den Textilien zu den grössten Herausforderungen. «Unsere Wäsche ist etwas älter, daher ist es schwieriger, die Flecken zu entfernen», sagt die Leiterin Housekeeping im Hotel Säntispark. Im Alterszentrum Adlergarten ist die Verschmutzung der Wäsche oft sehr stark. «Wir verfügen zwar über gute Fleckenentferner, dennoch gelingt es uns nicht immer, alles zu entfernen», sagt die Leiterin Hauswirtschaft.
Sowohl Nicole Manser als auch Nadja Perozzo schätzen die Abwechslung in ihrem Beruf. «Es ist eine sinnstiftende Arbeit», sagt Nadja Perozzo. Nur manchmal sehe sie vor lauter Wäsche nicht mehr über den Berg. Auch Nicole Manser macht die Arbeit grossen Spass. Ihr Team ist neben den täglichen Aufgaben in der Hotellerie-Hauswirtschaft für das Einrichten der Seminarräume im Hotel Säntispark zuständig.
(Daniela Oegerli)