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Wenn die Rosen erblühen

Das Narzissenfest in Montreux diente vor 100 Jahren als Vorlage für das Rosenfest in Weggis/LU. Vom 5. bis 7. Juli findet es zum 90. Mal statt. Per Zufall wird ein neu geborener Weltstar dabei sein.

Als Nemo in Malmö den Sieg des European Song Contest ESC mit nach Hause nahm, freute man sich in Weggis besonders. «Wir haben Nemo für den Auftritt am Rosenfest bereits vor einem Jahr gebucht», so Severine Arbia vom Marketing des Rosenfestes in Weggis. «Damals freuten wir uns einfach auf das sympathische Ausnahmetalent aus Biel, das uns mit Klassikern wie ‹Ke Bock›, ‹Du› und ‹Himalaya› ein tolles Live-Konzert bescheren würde.» Jetzt ist aus dem zufällig gebuchten Künstler ein Weltstar geworden. «Wir freuen uns riesig auf das Konzert», schaut Arbia dem Event entgegen. Damit erfüllt der Anlass das, was den Gründern Ende der 1920er-Jahren vorschwebte: das Dorf am Südhang der Rigi weitherum bekannt zu machen und ihm vor allem durch kulturelle Anlässe neues Leben einzuhauchen.

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass das Rosenfest einer Gruppe junger Weggiser zu verdanken ist. Voller Ideen kehrten diese damals aus dem Ausland heim. Die junge Gruppe hielt es für notwendig, die Attraktivität ihres Heimatorts zu steigern, sowohl für die Bewohner als auch für die Touristen. Letztere entdeckten immer mehr die Region, die wegen des günstigen Klimas den Beinamen Riviera der Zentralschweiz hat.

Ein Akt des Widerstands

Dabei kam die Inspiration für das Rosenfest nicht von ungefähr. Fred Dolder, einer der Gründer des Festes, erinnerte sich an den Zauber des Narzissenfestes in Montreux/VD, das in den Goldenen Zwanzigern die Menschen begeisterte. Die Idee, Weggis einmal im Jahr in ein blühendes Rosendorf zu verwandeln, stiess zunächst auf Skepsis. Doch statt aufzugeben, gründeten die Initianten den Klub der Harmlosen, die erste Amateur-Jazzband der Schweiz. Mit jeder erfolgreichen Veranstaltung wuchs die Akzeptanz. Und bald ging das erste Rosenfest im Hotel Post über die Bühne.

Severine Arbia sagt dazu: «Jedes Jahr besuchen rund 5000 Personen das dreitägige Fest.» Dessen Wertschöpfung umfasse mehrere Elemente: die wirtschaftliche, weil alle Anbieter eine umsatzbasierte Miete für ihren Stand entrichten, Sponsoringbeiträge sowie Erlöse durch Pin- und Rosenverkäufe. «Damit decken wir die Kosten für Künstlergagen, Feuerwerk, Infrastruktur und Werbung sowie andere Aufwendungen.»

Das Brauchtum Die Schweiz ist voller Bräuche. Während eines Jahres picken wir einige davon heraus wie jenen in Weggis/LU.

Es versteht sich von selbst, dass die diesjährige Jubiläumsausgabe eine besondere werden wird mit einem Jubiläumsfeuerwerk, einer limitierten Auflage des Jubiläumspins und einem geschichtlichen Rückblick auf dem Festgelände.

Eine kulinarische Spezialität ist mit dem Fest nicht verbunden. Jedoch: «Die Uferpromenade wird sich in eine wahre Street-Food-Meile verwandeln und mit Verpflegungs- und Getränkeständen aufwarten.»

(Ruth Marending)


Mehr Informationen unter:

rosenfest-weggis.ch