Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

«Wir wollen zeigen, wie viel Spass unser Beruf macht»

Am 29. Januar startet der Wettbewerb «Young Chef Olympiad» in Indien. Auch die Schweiz ist mit einer Kandidatin vertreten. Coach Shaun Leonard erzählt über die Vorbereitung und die Herausforderungen.

Kalina Yordanova und ihr Coach Shaun Leonard werden schon bald für den Wettbewerb nach Indien reisen.

Shaun Leonard, auch dieses Jahr vertritt eine Studentin der Business and Hotel Management School (BHMS), Kalina Yordanova, an der «Young Chef Olympiad» die Schweiz. Wie hat sie sich für den Wettbewerb qualifiziert?

Kalina hat bei uns an der BHMS einen internen Wettbewerb gewonnen. Alle BHMS BA Culinary Studenten und Studentinnen im dritten Jahr nehmen daran teil. Kalina hat verdient gewonnen.

Sie sind wie bereits im letzten Jahr als Coach im Einsatz: Wie bereiten Sie sich mit der Teilnehmerin vor?

Vorbereitung und Planung ist das A und O. Wir planen die Gerichte und die Zeit, die für die Zubereitung gebraucht wird, zusammen. Es folgen mehrere Probeläufe, bis jeder Handgriff sitzt.

Letztes Jahr fand der Wettbewerb lediglich virtuell statt, der Schweizer Kandidat ist aus einer der BHMS-Schulküchen in Luzern angetreten. Dieses Jahr reisen Sie und Kalina Yordanova nach Indien. Was wird in dieser Austragung anders?

Alles wird anders. Vor Ort haben wir die Möglichkeit, uns mit den anderen Teilnehmenden aus aller Welt auszutauschen. Das ist für die Mentoren sowie für die Jungköche und -köchinnen ein einmaliges Erlebnis. Jedes Gericht wird zudem von der Jury probiert und berwertet. Das kann man virtuell nicht wirklich vernünftig umsetzen. Die Zeit im Wettkampf vergeht so schnell und wir werden sehr viel erleben. Ausserdem ist es unsere Berufsgruppe eine tolle Möglichkeit, den Beruf zu fördern und auch anderen zu zeigen, wie viel Spass er macht.

Welche Aufgaben erwarten Kalina Yordanova in Indien? Gibt es eine besondere Herausforderung?

Zutaten, Aufgaben und Zeit für den Wettbewerb sind vorgegeben. Man befindet sich aber in einem fremden Land in einer fremden Küche, mit etwas anderen Zutaten. Obwohl das für alle gilt, ist dieser Aspekt nicht zu unterschätzen und erfordert Flexibilität von den Nachwuchstalenten. In Runde eins müssen sie fünf Gemüseschnittarten innerhalb von 30 Minuten (ohne Foodwaste) produzieren. Danach haben sie 2,5 Stunden Zeit, ein vegetarisches Gericht für vier Personen herzustellen sowie einen Lemon-Meringue-Pie. Wenn sich Kalina für das Finale qualifiziert, muss sie innerhalb von 3,5 Stunden ein Garnelen-Gericht für vier Personen, eine Tarte Tatin sowie zwei klassiche Französische Omelettes mit Tomaten Concasse zubereiten. 

Wie können Sie sie vor Ort unterstützen?

Ich kümmere mich um Organisatorisches wie die Anreise und den Transport vor Ort. Ansonsten besteht meine Rolle darin, Kalina mental zu unterstützen, sie anzuspornen, sie zur Bestleistung zu motivieren. In der Produktion und im Wettbewerb darf ich ihr nicht beim eigentlichen Kochvorgang helfen.

Mit welchen Erwartungen reisen Sie nach Indien?

Alle wollen ihr Bestes geben, für uns ist das auch nicht anders. Klar ist aber, wenn man unter die ersten zehn ins Finale kommt, wäre das ein super Erfolg. Danach ist alles möglich. Aber eins nach dem anderen. Zuerst muss die erste Runde glatt laufen.

(agu)


Zur Person

Der schweizerisch-britische Doppelbürger Shaun Leonard (49) ist seit sechs Jahren Culinary Program Leader und Executive Chef an der BHMS Business & Hotel Management School in Luzern. Er ist Vizepräsident des Cercle des Chefs de Cuisine Lucerne und führte mehr als zehn Jahre die Luzerner Cercle-Kochkunstequipe, die viele Gold- und Silbermedaillen an nationalen und internationalen Wettbewerben gewann.

Zum Wettbewerb

Der indische Unternehmer Suborno Bose hat die «Young Chef Olympiad» ins Leben gerufen. Der Wettbewerb für Köche in Ausbildung aus der ganzen Welt findet dieses Jahr zum achten Mal statt.