Mitarbeitende mithilfe von Cartoons schulen

Mitarbeitende mittels spielerischer Übungen auf dem Smartphone beim Lernen unterstützen: das verspricht das neue Angebot der Gastronomiefernfachschule.

  • Ob das Lernen mithilfe von Cartoons effizienter ist, ist in der Wissenschaft umstritten. Motivierend wirkt es jedoch auf die meisten von uns. (Unsplash)
  • Nartnarin Hallwyler, Projektleiterin der Gastronomiefernfachschule Schweiz

Der Fachkräftemangel in der Branche wurde durch die Pandemie weiter verstärkt (siehe Ausgabe Nr. 16). Oftmals ist es also nur schon ein Kraftakt, Leute zu finden, die nicht in der Gastronomie arbeiten, weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Und zwar ungeachtet der fachlichen Ausbildung.

«Durch die vielen Bilder können auch fremdsprachige Mitarbeitende dem Lerninhalt gut folgen.»


Hat man die kostbaren Nadeln im Heuhaufen endlich gefunden, geht es an die Ausbildung. Mitarbeitende müssen schliesslich wissen, wie sie Geräte bedienen, Hygienestandards einhalten oder Gäste kompetent beraten.

Die Zimmerstunde dank Smartphone-Kurs zum Lernen nutzen

Die Gastronomiefernfachschule aus Bern, die Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie anbietet, setzt seit Ende Juni auf Smartphone-Schulungen für Mitarbeitende der Branche. In kurzen Videos und mit interaktiven Übungen trainieren sie Praxisszenarien. Dazu gehören unter anderem Übungen zum Thema Lebensmittelhygiene sowie Küchenbegriffe für Fremdsprachige oder aktuell: eine Corona-Schulung für Mitarbeitende.

Spielerisches Lernen ermöglichen

«Das Lernen soll Spass machen, aber auch das notwendige Wissen vermitteln», sagt Projektleiterin Nartnarin Hallwyler, die sowohl das Wirtepatent als auch einen Bachelorabschluss in Psychologie sowie einen Masterabschluss in Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing vorzuweisen hat.

«Wir haben viel Energie in die didaktische Aufbereitung der Themen investiert. Zum Beispiel muss einem fiktiven Superhelden geholfen werden, Allergene in Lebensmitteln aufzuspüren und Gäste richtig zu beraten. Oder der notorische Besserwisser Jonny Jumpel behauptet falsche Dinge zur Küchenhygiene, die es zu widerlegen gilt.» Durch die vielen Bilder und grafischen Veranschaulichungen könnten zudem auch fremdsprachige Mitarbeitende dem Inhalt gut folgen.

Die Kurzschulungen mit einer Lerndauer von 20 bis 30 Minuten werden den Mitarbeitenden direkt aufs Smartphone geschickt und können während der Zimmerstunde, im Bus, Zug, Tram oder daheim gelöst werden.

Smartphone-Kurs für die Einführung neuer Mitarbeitender

Der Vorgesetzte oder die Personalentwicklerin behält über das Schulungssystem Lernzentrale stets den Überblick, wer wann welche Schulung gelöst hat. Der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin wiederum wird mit einem persönlichen Zertifikat belohnt.

Neben den Standardschulungen, die für alle Betriebe gleich sind, entwickelt das Lernzentrale-Team auch auf den Betrieb zugeschnittene Smartphone-Schulungen beispielsweise für die Einführung von neuen Mitarbeitenden. Projektleiterin Nartnarin Hallwyler sagt: «Gerade in diesem Bereich sehen wir noch viel Potenzial.»

(Désirée Klarer)


Gastronomiefernfachschule Schweiz

Seit 2011 bietet die Gastronomiefernfachschule Weiterbildung in Fernkursen an. Der Fokus liegt auf Vorbereitungskursen für die Wirtepatent-Prüfungen in zehn Kantonen. Darüber hinaus erstellt die Schule E-Learnings für Mitarbeiterschulungen im Gastgewerbe.


Informationen

www.lernzentrale.ch