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Die Zukunft unseres Essens

Das Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) hat kürzlich den «European Food Trends Report 2021» herausgegeben. Darin festgehalten sind drei Szenarien, wie wir uns künftig ernähren könnten.

Laut GDI könnte die Ernährungssouveränität an Bedeutung gewinnen. Diese bezeichnet das Recht aller Völker und Länder, ihre Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik selbst zu definieren. (Unsplash)

Um unsere Ernährung langfristig sicherzustellen, braucht es ein Umdenken. Besonders in einer Welt, in der alles miteinander verstrickt ist. Zu diesem Schluss kommen die Autorinnen und Autoren des «European Food Trends Report 2021». Dieser trägt den Titel «Die grosse Verstrickung: Ernährung zwischen Mikrochip und Mikrobiom.»

Ein Thema, dem sich die Autorinnen und Autoren im 50 Seiten langen Report widmen, sind mögliche Ernährungssysteme in der Zukunft. Systeme, die es möglich machen sollen, Nahrungsmittel so zu produzieren, zu verarbeiten und zu vertreiben, dass allen Menschen genug vom Richtigen und nicht zu viel vom Falschen zur Verfügung steht. Und zwar ohne dass dabei die ökologische Stabilität ausser Acht gelassen würde.

Optimismus und Regeneration

Christine Schäfer und ihre Kolleginnen und Kollegen sehen drei Szenarien für zukunftsfähige Ernährungssysteme: «Stubborn Optimism», «Radical Regeneration» und «Hard Regulations». Beim «Stubborn Optimism» überwiegt der Tech-Optimismus. Das Ernährungssystem verändert sich im Kern nicht. Alle Stufen des Wertschöpfungsnetzwerkes werden jedoch smarter, effizienter und produktiver. Mit der richtigen Technologie sind alle Probleme lösbar, so die vorherrschende Meinung. Wir leben weiterhin über unsere Verhältnisse. Jedoch werden die Produktion und der Vertrieb der Konsumgüter, unterstützt durch smarte Technologien, nachhaltiger und stellen eine geringere Belastung für die Umwelt, die Natur und das Klima dar.

«Vorwärts zu den Wurzeln» heisst die Devise beim Szenario «Radical Regeneration». Das Ziel ist hier nicht die Ernährungs-sicherung, sondern die Ernährungssouveränität. Es wird nur angebaut und produziert, was unter den gegebenen Bedingungen Sinn ergibt und den Bedürfnissen der regionalen Bevölkerung entspricht. So werden lokale Netzwerke gestärkt und die Menschen sind nicht mehr so stark von den globalen Wertschöpfungsnetzwerken abhängig.

Konsumverhalten wird gesteuert

Im Szenario «Hard Regulations» wiederum werden die Leitlinien für das Wertschöpfungsnetzwerk von einer zentralen Kontrollstelle vorgegeben. Dies kann etwa ein Staat oder eine Firma sein, welche den Speisezettel und die Gesundheit der Bevölkerung mittels Punktsystem kontrollieren.

Das Konsumverhalten der Menschen wird dabei über Anreize gesteuert. Diese sollen zu einem gesellschaftlich akzeptablen Konsumverhalten führen, das die geringsten volkswirtschaftlichen Kosten verursacht. Bei gutem Verhalten erhalten Menschen Punkte auf ihr Konto und werden belohnt. Bei schlechtem Verhalten drohen Punktabzug, Bestrafung und sozialer Abstieg.

(Désirée Klarer)


Mehr Informationen

www.gdi.ch