Insektenburger und Heuschrecken im Bierteig: Der Kleinbasler AsiaImbiss «Bug a Thai» wagt sich an Exotisches.
Die neu eröffnete Markthalle «Klara 13» in Kleinbasel ist um eine Food-Attraktion reicher: Zwischen Mexikanern, Japanern, Äthiopiern und Argentiniern tummelt sich auch ein Thailänder. «Bug a Thai» heisst der Imbiss, der auf den Insekten-Zug aufspringt. Mittags gibt es traditionell Thailändisches: gebratenen Reis, Nudeln und Currys. Am Abend wird eigentlich auch Traditionelles gereicht – dann jedoch einheimisch traditionell. Insekten sind dortzulande nichts Aussergewöhnliches.
Als kleiner Snack zwischendrin, oder im Curry sind Maden, Heuschrecken und Co. alltägliche Zutaten. «Für unsere Köche ist die Zubereitung daher ganz normal. Sie können problemlos mit Insekten kochen», erzählt Geschäftsführer Roger Greiner.
Momentan kann Greiner in seinem Imbiss nur Heuschrecken-Produkte anbieten, nämlich grillierte Heuschrecken am Spiess mit verschiedenen Marinaden sowie Heuschrecken-Burger. Beides bezieht er fixfertig von der Firma Essento, dem Schweizer Pionier in Sachen Insektennahrung. Essento selbst bekommt die Insekten von einem belgischen und österreichischen Vertrieb. Wegen der grossen Nachfrage und des neuen Angebots der Detailhändler können die Produzenten nicht ausreichend liefern. Voraussetzung bei der Zucht ist nämlich der Vertrieb ab der vierten Generation des Stammes. Etwa ein Jahr muss also gewartet werden, bis der Insektenstamm für den Verkauf reif ist. Die Firma Entomos beginnt als einziger Schweizer Produzent den Vertrieb Ende dieses Monats. Alle Interessierten sind bis dahin auf ausländische Produzenten angewiesen.
Grillen plant Greiner ab Oktober auf die Karte zu setzen, Mehlwürmer auf Ende Jahr. «Heuschrecken im Bierteig wären eine tolle Idee, Mehlwurm-Falafel oder verschiedene Tapenaden. Eigentlich kann man Insekten in jedem Gericht verarbeiten», erzählt der experimentierfreudige Wirt, «es wird jedoch alles Take-away-Charakter haben. Wir sind ein Imbiss, da ist ein Gericht über 20 Franken nicht drin.»
(Anna Shemyakova)