Wer im Alter noch gut hören möchte, muss sorgsam mit seinem Gehör umgehen, es schützen und trainieren.
Was wäre ein Waldspaziergang ohne Vogelgezwitscher, eine Fasnacht ohne Guggenmusik, ein Formel-1-Rennen ohne röhrende Motoren? Geräusche sind der Soundtrack unseres Lebens. Sie verstärken unser Erleben einer Situation, lösen Emotionen und Erinnerungen aus und dienen auch als Hinweis- und Warnsignale. Die meisten Menschen nehmen ihr Gehör erst wahr, wenn es nicht mehr richtig funktioniert.
Gemäss der Schweizerischen Versicherungsanstalt Suva sind Gehörschäden weit verbreitet. Daher warnt sie: «Ein hoher Lärm-pegel kann langsam und unbemerkt zu dauerhafter Höreinschränkung führen, die nicht mehr geheilt werden kann.»
Rund 200 000 Menschen in der Schweiz sind an ihrem Arbeitsplatz einem Lärmpegel von über 85 Dezibel (dB) ausgesetzt. Darunter Menschen, die im Gastgewerbe hauptsächlich in Clubs und im Eventcatering arbeiten. Neben Servicemitarbeitenden sind auch DJs, Licht- und Tontechniker sowie Securityleute betroffen.
Die Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Angestellten vor gefährlichem Lärm zu schützen. Sie können dazu bauliche oder organisatorische Massnahmen ergreifen wie etwa Schallschluckplatten installieren oder Ohrstöpsel zur Verfügung stellen. Aber schlussendlich muss jeder Mitarbeitende und jede Mitarbeiterin selbst aufs eigene Gehör aufpassen.
Nach spätestens drei Stunden bei über 85 dB sollte man den Ohren etwas Stille gönnen. Bei einem Geräuschpegel von 104 dB dauert es übrigens nur 15 Minuten, bis man einen Hörverlust riskiert. Wer wissen möchte, wie laut es bei ihm ist, kann sich eine Schallpegel-Messer-App aufs Handy laden.
Die Lautstärke der Musik runterzudrehen ist die schnellste, billigste und einfachste Methode, das Gehör zu schützen. Wo das nicht möglich ist, empfiehlt es sich, Gehörschutzmittel zu verwenden. Musikoptimierte Kunststoffpfropfen mit eingebautem Fil-ter sind für 20 bis 40 Franken erhältlich. Sie erlauben ein Höhrerlebnis ohne Klangverlust und können gut im Service und an der Bar getragen werden. Sie sind in Musikfachgeschäften und bei Schutzmittellieferanten erhältlich.
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Wer seinem Gehör nicht nur mit gezielten Stillepausen etwas Gutes tun will, kann folgende Übungen machen:Tipp 1Die Augen schliessen und einzelne Geräusche sowie ihre jeweilige Herkunftsrichtung versuchen zu erkennen.Tipp 2Mit lauter Stimme lesen. Tipp 3Musik hören und dabei versuchen, die verschiedenen Instrumente herauszuhören.