Unterschätzte Gefahrenquellen

Verätzungen und Vergiftungen – das Arbeiten mit hoch konzentrierten Reinigungsmitteln und anderen Chemikalien ist nicht ganz ohne.

  • Geht etwas ins Auge, muss man rasch handeln: sofort das Auge ausspülen und dann direkt zum Arzt. (Bilder Adobe-Stock)
  • Gefährliche Stoffe gehören niemals in den allgemeinen Müll.

Ob Küche, Hauswirtschaft, Unterhalt oder Spa – Chemikalien sind überall im Einsatz. Das ist kein Problem, solange die entsprechenden Schutzmassnahmen eingehal-ten werden und man mit ihnen sachgerecht und vorsichtig umgeht. Leider ist das nicht immer der Fall, wie die Unfallstatistik der Suva dokumentiert. Gemäss der Schweizer Unfallversicherungsan-stalt verursachen Hautkrankheiten, die durch chemische und allergene Stoffe ausgelöst werden, jährlich Kosten in Höhe von rund 15 Millionen Franken.

Vorsichtiger Umgang ist gefragt

Problematisch sind Produkte, die ätzen. Darunter finden sich zum Beispiel Rohr-, Backofen- und Sanitärreiniger. Bei unsachgemässem Gebrauch können Laugen, Säuren und Reinigungskonzentrate neben Hautreizungen und Verätzungen auch zu Schädigung der Atemwege und der Lunge führen. Zudem können Spritzer der Chemikalien in die Augen gelangen und diese reizen. Selbst Vergiftungen sind möglich. Etwa wenn Reinigungsmittel aus grossen Gebinden unvorsichtigerweise in leere Getränkeflaschen abgefüllt worden sind.

Um Unfälle zu vermeiden, ist es sinnvoll, die Tipps der Suva zu befolgen:

  • Behälter und Gebinde immer klar kennzeichnen.
  • Mitarbeitende im Umgang mit Säuren, Laugen und Reinigungsmitteln schulen.
  • Schutzbekleidung wie Handschuhe, Schürzen und Brillen zur Verfügung stellen.
  • Lager- und Arbeitsräume gut belüften, damit sich keine giftigen Dämpfe ansammeln.
  • Regelmässig checken, ob Mitarbeitende die Sicher­heitsmassnahmen kennen und einhalten.
  • Überprüfen, ob ätzende, gesundheitsschädigende Stoffe durch weniger gefährliche ersetzt werden können.
  • Immer mal wieder mit der SUVA-Checkliste «Säuren und Laugen» durch den Betrieb gehen, um getroffene Sicherheitsmassnahmen zu über­prüfen und zu optimieren.
  • Richtig lagern ist das A und O

Fundiertes Wissen, wie man sicher mit ätzenden Substanzen arbeitet, ist das eine. Diese auch sicher zu transportieren, zu lagern und zu entsorgen, ist das andere. Auf der Plattform safeatwork.ch steht ein branchenübergreifendes Schulungskit zum Thema Gefahrenstoffe zum Herunterladen bereit. Darin wird genau erklärt, wie Laugen, Säuren, Lacke, Harze und andere Chemikalien transportiert und gelagert werden müssen, um Verletzungen, Kontamination von Lebensmitteln oder Explosionen zu vermeiden.

Unkalkulierbare Risiken ergeben sich beispielsweise, wenn Chemikalien unkontrolliert vermischt und im Abfall entsorgt werden. Deshalb befasst sich ein Kapitel nur mit der sachgerechten, sicheren Entsorgung von gefährlichen Substanzen.

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Mehr Informationen unter:

ekas.ch

safeatwork.ch