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Wer Leben retten will, muss nicht zur Feuerwehr

Verbrennen, Schneiden, Ausrutschen: Die Liste der Unfallgefahren im Gastgewerbe ist lang. Kurse helfen dabei, sich und andere zu schützen.

Ausrutschen ist eine der häufigsten Unfallursachen. Warnschilder können dabei helfen, die Gefahr einzudämmen. (Unsplash)

In jedem Betrieb braucht es jemanden, der für Arbeitssicherheitsthemen zuständig ist. Das nötige Wissen dafür eignet sich die Kontaktperson Arbeitssicherheit in einem eintägigen Kurs an, dem so genannten Kopas-Kurs. 

Das Bewusstsein für Unfall- und Gesundheitsgefahren stärken

In diesem Kurs lernen die Teilnehmenden, Unfall- und Gesundheitsgefahren im Betrieb zu erkennen. Kopas wissen, welches die wichtigsten Massnahmen zur Verhütung von Gesundheitsschäden und Arbeitsunfällen im Betrieb sind und wie man diese einleitet. Ihr Wissen geben die Kontaktpersonen Arbeitssicherheit an Schulungen an die Mitarbeitenden weiter. Peter Hess von der Geschäftsstelle EKAS-Branchenlösung für das Gastgewerbe sagt: «Ich empfehle, jedes Jahr eine Schulung durchzuführen. Es sei denn, es passiert etwas Ausserordentliches. Dann sollten die Mitarbeitenden zusätzlich spezifisch geschult werden.» Ausserordentlich könne sein, wenn eine neue Maschine eingeführt werde oder ein Mitarbeitender einen Unfall gehabt habe. «Dann lohnt es sich, den Mitarbeitenden nochmals in Erinnerung zu rufen, worauf sie achten können, damit ihnen nicht dasselbe passiert.» 

Gesunde Mitarbeitende tragen zu einem gesunden Betrieb bei

Zu beachten gibt es in Hinblick auf die Sicherheit im Betrieb vieles. Besonders im Gastgewerbe, einer Branche, die eine überdurchschnittlich hohe Anfälligkeit für Unfälle aufweist. Konrad Gerster von der Geschäftsstelle Gastrobern erläutert, weshalb die Vermeidung von Unfällen über das Wohl der Mitarbeitenden hinaus wichtig ist: «Wenn jemand verunfallt, fehlt er im Betrieb. Diese Unfalltage treiben dadurch die sowieso schon hohen Personalkosten noch weiter in die Höhe. Und zwar in einem Ausmass, das messbar ist.» In der Corona-Krise können Mitarbeitende beispielsweise viel für die wirtschaftliche Gesundheit des Betriebes tun, indem sie sich strikte an die Vorgaben des Bundes halten. Die konkreten Massnahmen dafür den Mitarbeitenden zu vermitteln, kann die Aufgabe der Kopas sein. 

Führe er dies den Teilnehmenden der Kopas-Kurse vor Augen, können sich selbst jene für die Thematik begeistern, die von ihrem Vorgesetzten angemeldet worden seien. Eine Minderheit an den Kopas-Kursen. 

Der Grossteil der Teilnehmenden besucht den Kurs im Fall von Gastrobern als Pflichtmodul des Grundseminars G1. Bei den restlichen Teilnehmenden handelt es sich vor allem um Betriebsleiter. Konrad Gerster erläutert: «Die meisten gastgewerblichen Betriebe sind Klein- oder Kleinstbetriebe. Da ist es sinnvoll, wenn der Betriebsleiter die Aufgabe gleich selbst in die Hand nimmt.» 

«Ideal ist jemand, der eine Affinität hat für das Thema Sicherheit.»
 

Beschliesst die Geschäftsleitung, das Amt einem Mitarbeitenden zu übertragen, rät Peter Hess dazu, jemanden zu nehmen, der sich durchsetzen kann und affin ist für Sicherheitsthemen. Er erläutert: «Die Hierarchiestufe ist dabei zweitrangig.» 

Im Hotel Montana in Luzern setzt man auf das Vieraugenprinzip. Sandra Widmer, Leiterin Marketing und Sales, sagt: «Der technische Leiter ist für die übergeordnete Sicherheit zuständig. Kopas wiederum ist die Leiterin Hauswirtschaft. Dies auch deshalb, weil viele Kopas-Themen wie Reinigung und Sicherheit schon Bestandteil ihres Aufgabengebiets sind.»

(Désirée Klarer)


Kopas-Kurs

Angeboten wird der Kopas-Kurs in Hotellerie und Gastgewerbe von den Branchenverbänden Hotelleriesuisse, Gastrosuisse, Cafétier Suisse und der Swiss Catering Association. Kursziel ist es, dass Kopas die Branchenlösung für das Gastgewerbe kennen und im Betrieb die Umsetzung begleiten. Der Kurs dauert einen Tag. 


Mehr Informationen unter:
www.hotelgastrosafety.ch