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60 Jahre im Dienst der Weinqualität

Das «Label Or» von Terravin krönt nach strenger Kontrolle die besten Waadtländer Weiss- und Rotweine.

Yvorne ist eines der bekanntesten Waadtländer Winzerdörfer. (S. Chapuis)

Wenn zwei sich streiten, kommt am Ende manchmal etwas Gutes zustande. Ein Beispiel ist das «Label Or», vormals die goldenen Lorbeeren, von Terravin. Im Jahr 1963 wurde das Qualitätslabel zum ersten Mal vergeben. Erfunden hatte es Robert Isoz, Winzer und Bürgermeister von Yvorne/VD. Im Gegensatz zu Henri Badoux, Weinhändler und Bürgermeister von Aigle/VD, war er überzeugt von der Idee, dass Weinqualität an ein Terroir gebunden ist und strenge Produktions- und Vinifikationsregeln verlangt. So kämpfte Robert Isoz gegen den Appetit des Handels und die damit verbundene Ausdehnung der Herkunftsbezeichnungen. Er unterlag dem Handel und antwortete mit dem «Règlement instituant une marque de contrôle de l’origine et de la qualité des vins d’Yvorne» unter dem Markennamen Terravin. Heute geniesst das Qualitätslabel ein hohes Ansehen, dem sich zahlreiche Winzerinnen und Winzer aus dem ganzen Kanton Waadt freiwillig unterordnen.

Strenge Regeln und Kontrollen sorgen für Glaubwürdigkeit

Die Winzerinnen und Winzer akzeptieren strengere Regeln als dies das kantonale AOC-Reglement vorschreibt. Und sie bewerben sich jedes Jahr aufs Neue. «Das ‹Label Or› wird für bestimmte Weine eines Jahrgangs verliehen und jedes Jahr beginnt das Auswahlverfahren von Neu-em», sagt Pierre Monachon, Winzer in Rivaz/VD und Präsident der Vereinigung Terravin.

In den vergangenen Jahren wurden jeweils bis zu 1000 Weine angemeldet. Diese müssen einen Katalog von über 25 Kriterien erfüllen. Dabei legen die bewertenden Experten bereits ein Augenmerk auf die Arbeit in den Reben sowie die Erntemengen. Dann folgen die geschmacklichen Prüfungen. In zahlreichen Degustationssitzungen werden nach der Gärung erst Fassmuster und später die abgefüllten Weine verkostet. Dies geschieht anonymisiert, wobei die Verkoster nur die Rebsorte und die Herkunft erfahren, nicht aber die Flaschen sehen.

Ein Wein erhält erst dann eine Auszeichnung, wenn er in Bezug auf Aussehen, Aromen und Struktur perfekt ist. Zudem muss er Charakter besitzen und typisch sein für sein Terroir, seine Appellation und seine Rebsorte. Das «Label Or» von Terravin krönt jedes Jahr lediglich rund 200 Produzentinnen und Produzenten sowie insgesamt die besten acht Prozent der Waadtländer Weine.

Der Beste der Besten

Seit 2008 lädt Terravin Sommeliers, Journalisten und Blogger ein, um im Cup-System aus 16 Chasselas-Weinen einen «coup de cœur» zu ermitteln. Der bevorzugte Cru des Gremiums erhält Lorbeeren aus Platin und gilt als Ambassador für den Waadtländer Wein.

Seit 2018 gibt es die Platin-Lorbeeren auch für Rotweine. Olivier Robert von der Cave des Viticulteurs de Bonvillars holte sich die ersten. Ihm folgten Martial Besson aus Vinzel, Bernard Gau-they aus Arnex-sur-Orbe, Xavier Bovy aus Tartegnin und nun wieder Bernard Gauthey.

(gab)


Mehr Informationen unter:

terravin.swiss