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Graubünden ist Mobility-Kanton

An- und Abreisen verursachen Dreiviertel der CO2-Emissionen ­im Tourismus. Um diesen Wert zu senken, setzt Graubünden auf die E-Mobilität.

Jedes Wochenende stehen Gäste und Ferienwohnungsbesitzer auf der A13 im Stau. Warum nutzen sie nicht den öffentlichen Verkehr? «Der Grund für das Festhalten am eigenen Auto sind nicht die An- und Abreise. Es liegt vielmehr daran, dass die individuelle Mobilität am Ferienort bislang ungenügend war», weiss Marc Woodtli. Er ist Leiter Produktentwicklung bei Graubünden Ferien.

Elektrisch und für alle ein Gewinn

Um diese Angebotslücke zu schliessen, hat Graubünden Ferien zusammen mit verschiedenen Partnern vor drei Jahren das Projekt «Graubünden nachhaltig mobil» lanciert. Seither wurde entlang den «Alpine Circle»-Routen, welche die beliebtesten Ausflugsziele des Kantons verbinden, das Carsharing-Netz mit dreizehn  neuen Mobility-Standorten verdichtet. Die Gäste brauchen nun kein eigenes Fahrzeug mehr, um die Umgebung ihres Ferienortes auf eigne Faust und unabhängig von Fahrplänen zu erkunden.

Mit dem E-Mobil-Carsharingauto die Gegend erkunden. Das ist möglich, weil die Kantonsregierung im Rahmen ihres «Green Deal»-Nachhaltigkeitsprogramms das Projekt «Graubünden macht mobil» finanziell unterstützt. (zvg)

«Wenn wir etwas machen, dann soll es möglichst nachhaltig sein und Gästen wie Einheimischen einen Nutzen bringen», fasst Marc Woodtli die Hauptbedingung für das Projekt «Graubünden nachhaltig mobil» zusammen. Heute sind rund 40 Prozent der Mobility-Standorte im Kanton Graubünden mit E-Autos ausgestattet. Die Ladestationen sind bei app.graubuenden.ch gelistet.


«Unsere Vision: das Carsharing in den Swiss Travel Pass integrieren.»

Marc Woodtli, Leiter Produktentwicklung, Graubünden Ferien


Die E-Autos stehen Gästen wie auch Einheimischen zur Verfügung. Besonders in der Zwischensaison, wenn die Anzahl an ÖV-Verbindungen abnimmt, ist das E-Mobil-Angebot ein Gewinn für die Wohnbevölkerung. Zudem hilft die Ausweitung des Angebots auf sie, die Carsharing-Autos über das ganze Jahr hindurch auszulasten und nicht bloss während der Hochsaison. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden befinden sich die Parkplätze der E-Autos von Mobility meist an  zentraler Lage – und damit auch in der Nähe der meisten Hotels. Das Angebot erfreut sich steigender Beliebtheit. Im Vergleich zu 2022 wurden 2024 zehn Prozent mehr Nutzer registriert, die ausserhalb von Graubünden leben.

Nutzen für die Hotels ohne Kosten

Übernachtungsbetriebe können sich profilieren, indem sie Gästen und Mitarbeitern Carsharing-Autos anbieten, ohne damit selber Aufwände zu haben. Das Hotel muss sich nur bei Mobility registrieren, um gratis Infomaterial zu erhalten. Seine Gäste können sich dann via App gebührenfrei bei Mobility anmelden, ein Auto buchen und bezahlen. Ein weiterer Vorteil für das Hotel: Reisen weniger Feriengäste mit dem Auto an, bleiben mehr seiner Parkplätz frei  für Passanten.

In Zukunft sollen auch internationale Gäste auf die Anreise im Auto verzichten. Marc Woodtli möchte deshalb das E-Mobil-Car­sharing in den Swiss Travel Pass, das GA für Gäste mit Wohnsitz im Ausland, integrieren. Noch ist das eine Vision. Umgesetzt wäre es ein weltweit einzigartiges, nachhaltiges Reiseangebot mit Leuchtturm-Charakter.

(Riccarda Frei)


Mehr Informationen unter:

graubuenden.ch

mobility.ch