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Ali Mahlodji «Die Jungen motivieren, sodass sie an sich glauben»

Worauf kommt es im Leben und im Business heute an? Warum wird der Erfolgsfaktor Mensch immer wichtiger? Ali Mahlodji, Wiener mit persischen Wurzeln, gibt Antworten – für Junge und auch Bosse in der Gastronomie.

Zu Gast im diesjährigen Igeho Campus: Ali Mahlodji. (Watchado)

«Neue Talente braucht das Land und gute Werbung ist (fast) alles» – so lautet am Dienstag, 21. November, das Tagesmotto im Igeho Campus. Einer der Star-Referenten ist Ali Mahlodji, gefragter Mutmacher und Motivator auf europäischen Eventbühnen.

HGZ: Herr Mahlodji, man liest Folgendes über Sie: Flüchtling, Schulabbrecher, über 40 Jobs. Die Zahl ist doch reichlich übertrieben oder?

Ali Mahlodji: Sie haben recht, diese Zahl ist inkorrekt – es waren 43 Jobs! Ich habe mit vierzehn Jahren begonnen, Geld zu verdienen. Am Bau, als Apothekenhelfer, als Bodenputzhilfe ..., bevor ich meinen Schulabschluss und ein IT-Studium nachgeholt habe.

Welcher war der schönste, welcher der schlimmste Job?

Eigentlich möchte ich nur über den schönsten Job sprechen. Vor der Gründung meiner Firma war ich Lehrer. Für mich war es das Schönste, mit jungen Menschen zu arbeiten. Gleichzeitig war dieser Job auch der forderndste meines Lebens. Topmanager führen im Vergleich acht bis zehn Leute direkt. Von einem Lehrer verlangen wir, 30 Personen zu führen und diese Menschen am besten auch alle individuell zu fördern. Dies ist rein humanwissenschaftlich gar nicht möglich – einem Lehrer muten wir das aber zu.

Sie sind Co-Founder von «Whatchado». Verraten Sie uns, was sich dahinter verbirgt?

Whatchado gibt es seit 2012 und ist eine Video-Plattform, auf der Menschen von ihrem Job erzählen. Wir erreichen monatlich über eine Million Menschen über unsere Website, auf welcher mittlerweile 6000 Videos online sind. Vom Blumenverkäufer, Taxifahrer bis hin zum Bundespräsidenten erzählen sie alle ihre Geschichte. Durch die Vortragsreihe WhatchaSkool haben mein Team und ich in den letzten zwei Jahren 80 000 Schüler erreicht. Ziel ist es, Jugendliche für die Arbeitswelt zu inspirieren, zu motivieren, so dass sie an sich glauben.

Sie kennen die Jugend von heute aus dem Effeff. In der Schweiz brechen viele Jugendliche ihre Lehre ab, unter anderem auch in der Gastronomie. Ist das in Österreich und Deutschland ebenso?

Dies ist meiner Meinung nach kein länderspezifisches Problem. Wir sehen dieses Problem auch auf europäischer Ebene in mehreren Bereichen. Immer dort, wo es einen Fachkräftemangel gibt, sind es Unternehmen, die im digitalen Zeitalter der Arbeit die Wichtigkeit des Führens nicht verstanden haben. Alte Faktoren, Statussymbole wie ein teures Auto haben eine Aufgabe, die Sinn macht, ersetzt. Es ist die Sinnhaftigkeit im Job, die die Menschen möchten. Für jedes Unternehmen in der Gastronomie, das klagt, es würde gute Leute verlieren, gibt es auch gute Beispiele für Untenehmen, die es geschafft haben, sich an den Zeitgeist anzupassen.

Sie sind Gastreferent im Igeho Campus in Basel. Was dürfen die Zuhörer erwarten?

Das Thema meines Vortrags wird «Führen einer neuen Generation» sein. Ich werde über eine Arbeitswelt im Umbruch sprechen. Über neue Paradigmen und Mechanismen, die es gilt zu kennen, wenn man mit neuen Werten führen will. Ich werde Einblicke geben dahingehend, welches Mindset es braucht, um in einer digitalen Welt die richtigen Talente zu finden und diese auch zu halten.

(RUP)


Mehr Informationen unter:

www.igeho.ch/events